Solidarität von einem Hafenarbeiter und einem Freund der Hafenarbeiter aus Lübeck
„Was die Hamburger Kollegen gemacht haben, war genau richtig“
An die Kolleginnen und Kollegen vom Burchardkai in Hamburg:
„Was die Hamburger Kollegen gemacht haben, war genau richtig“, so die Meinung mehrerer Lübecker Hafenarbeiter, als wir sie über euren Streik informierten.
Wir haben 2008 auch gegen die Privatisierung eines Teils der Lübecker Hafengesellschaft gekämpft. Damals sollten 25,1 Prozent an Rreef, eine Tochter der Deutschen Bank, verkauft werden. 80 Kollegen von uns enterten damals die Lübecker Bürgerschaft und wochenlang sammelten wir Unterschriften dagegen.
Der damalige SPD-Bürgermeister Saxe ignorierte unseren Willen, genauso wie die Bürgerschaft. Als Rreef 2015 einen Tarifabschluss für den Lübecker Hafen nicht anerkennen wollte, standen die Tugmaster still. Termingebundene Autoteile nach Schweden wurden nicht verladen. Innerhalb weniger Stunden erkannte Rreef das Tarifergebnis an. Wir haben in diesem Streik ebenso unsere Kraft gespürt. Die hohen Profite für die Deutsche Bank blieben aus, den Ärger mit uns wollten sie sich auch ersparen. Sie hat ihre Anteile wieder an die Stadt zurückgegeben.
Jetzt sollt ihr an MSC verkauft werden. Ihr schafft alle Werte im Hafen und jetzt wird so mit euch umgesprungen? Ihr habt euch unmissverständlich mit dem Streik zu Wort gemeldet. Gut so! Und dann drohen euch die Herren im Hafen mit Entlassungen. Wollen sie euch den Mund verbieten? Es wird immer dringlicher: Wir brauchen ein vollständiges Streikrecht.
Einige von euch haben wir Ende Oktober beim Hafenarbeitererfahrungsaustausch kennengelernt. Das hat unsere Verbundenheit gestärkt. Wir stehen an eurer Seite. Gemeinsam sind wir Hafenarbeiter stark!