Bangladesch
Tote bei Arbeiterprotesten für Erhöhung des Mindestlohns
Seit Ende September finden in Bangladesch Demonstrationen und Proteste für die Erhöhung des Mindestlohns von 10.400 Taka auf 23.000 Taka statt. Aufgerufen dazu hatte die Garment Workers Trade Union, viele andere Betriebsgewerkschaften machten sich die Forderung zu eigen.
Inflation, Teuerung und die Verknappung von Gas zum Heizen und Kochen in vielen Stadtteilen machen den Textilarbeitern das Leben immer schwerer. Die Bewegung für eine Erhöhung des Mindestlohns weitete sich aus, und am Montag, dem 30. Oktober, schlossen sich Arbeiterinnen und Arbeiter von Bekleidungsfabriken in Gazipur, Savar und Ashulia an. Die Behörden stationierten zusätzliche Polizeikräfte in den Industriezentren. Angeblich um eine weitere Eskalation der Situation zu verhindern, griffen sie massiv mit Schlagstöcken an, warfen Tränengasgranaten und setzten auch Schusswaffen ein.
Die Regierung verbreitete, dass die Arbeiter für die folgenden Ereignisse verantwortlich seien, um weitere Repressionen, Verhaftungen usw. zu rechtfertigen.
Unbekannte hatten die Bekleidungsfabrik ABM Fashions Ltd. in Konabari, Gazipur, in Brand gesetzt. Die wütenden Arbeiter blockierten daraufhin die stark befahrenen Autobahnen Dhaka-Tangail und Dhaka-Mymensingh, um ihrer Forderung nach einem Mindestlohn von 23.000 Taka und gegen die Unterdrückung Nachdruck zu verleihen. Bei Zusammenstößen zwischen der Polizei und Textilarbeitern in Gazipur wurden mindestens zwei Menschen getötet und mehr als 30 verletzt - ein Arbeiter starb beim Brand in der Textilfabrik, ein weiterer an Schussverletzungen. Der Brand in der Bekleidungsfabrik ABM Fashions Ltd. in Konabari, Gazipur, wurde von der Industriepolizei und offiziellen Stellen den Arbeitern in die Schuhe geschoben, um von Schlägertrupps und gezielten Provokationen abzulenken.
Die Gewerkschaften Garment Workers' Solidarity, Garment Sramik Oikkya Parishad und Garment Workers Trade Union Centre haben die Morde verurteilt und Gerechtigkeit gefordert. Bekannte Gewerkschaftsführer müssen um ihr Leben fürchten und brauchen unsere Solidarität!
Die Wahlen stehen vor der Tür, die regierende AWAMI Leaque unterdrückt jede Opposition - auch die bürgerliche Bangladesh National Party (BNP). Landesweit wurden 1000 Parteimitglieder und Funktionäre verhaftet. Shajahan Khan, Mitglied des ständigen Ausschusses des Arbeits- und Beschäftigungsministeriums im Parlament, verbreitet bewusst Lügen und behauptet, die BNP habe die Bekleidungsarbeiter aufgehetzt. Tatsächlich hat die BNP in ihrer eigenen Regierungszeit nie Rechte und Löhne für die Textilarbeiter gefordert und beschlossen. Die Arbeiterinnen und Arbeiter haben daraus ihre Lehren gezogen und die Arbeiterkämpfe vertiefen die politische Krise im Land. Die Farce von demokratischen Wahlen kann nicht mehr aufrechterhalten werden.