Frankfurt

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Nachlese zum 25. Gewerkschaftstag der IG Metall

Als IG-Metall-Senior mit über 50 Jahren Mitgliedschaft verfolge ich nun schon seit Jahrzehnten unsere IG-Metall-Gewerkschaftstage. Von der Wahl der Delegierten am Ort über die Anträge und dann die Debatten. Die Zeiten, als der SPD zugejubelt wurde, sind nach Schröder längst vorbei. Auch wenn Kanzler Scholz als "unser Olaf" in Frankfurt begrüßt wurde, erheben sich die kämpferischen Kolleginnen und Kollegen. Das Vertrauen in die Berliner Politik ist dahin und das zu Recht.

Gastbeitrag vom IG-Metall-Senior Klaus-Jürgen Hampejs

Die Debatten zu Faschismus, Anträge gegen AfD und Zentrum (faschistische Gruppe, entstanden bei Mercedes Untertürkheim), Anträge und Diskussion gegen die antikommunistischen Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen die MLPD sowie zur Rentenpolitik bestätigen dies.

 

Offene Kampfansage gegen alle Faschisten und deren Organisationen, das war das Signal vieler Delegierter. Unvereinbar mit den Idealen, der Geschichte und Gegenwart unserer IG Metall. Der neue Vorstand musste eingreifen und wiegelte mit fadenscheinigen Gründen den Unvereinbarkeitsbeschluss gegen die AfD ab. Dann würden AfD-ler evtl. klagen, was man nicht wolle, so der Vorstand. Delegierte traten gegen diese Position massiv auf, keiner Auseinandersetzung wurde aus dem Weg gegangen. Faschismus hat keinen Platz in der IG Metall.

 

Desweitern muss sich unsere neue Vorsitzende, Kollegin Christane Benner, an ihren eigenen Worten messen lassen. Zu Recht machten sie und die neue Vorstandskollegin aus Stuttgart, Nadine Boguslawski, Ansagen gegen Faschisten. So Kollegin Christiane Benner in ihrem Referat. Zitat Seite 44: "Unser 'Team IG Metall' ist offen für alle – außer für Rassisten, Faschisten und andere Reaktionäre! Die haben bei uns nichts zu suchen!"

 

Werte Kolleginnen Christiane, Nadine und andere Vorstandskollegen: Wieso habt Ihr dann gegen den Antrag "Keine Mitgliedschaft für AfD-Funktionäre und -Mandatsträger, gestimmt? Und noch unverständlicher ist die Ablehnung des Antrag gegen ZENTRUM: Programmatisch und in Wort und Tat, wie ZENTRUM auftritt, klare gewerkschaftsfeindliche Gruppierung. Gerade die neue Kollegin Nadine aus Stuttgart sollte sich kritisch hinterfragen, was sie sagt und wie sie handelt. Als ehemalige Geschäftsführerin der IG Metall Stuttgart kennt sie doch ZENTRUM. Dagegen war sie schnell bei der Hand, ein Funktionsverbot auszusprechen für IG-Metall-Mitglieder bei Mercedes Untertürkheim, die bei den OFFENSIVEN METALLERN zur Betriebsratswahl kandidierten. Liebe Kolleginnen und Kollegen des IG-Metall-Vorstandes: Handelt bitte! Das erwarte ich von meinem IG-Metall-Vorstand, oder ihr verliert Respekt und Vorschusslorbeeren.

 

Die Debatte zu den Unvereinbarkeitsbeschlüssen gegen die MLPD wurde - wenn auch nur von zwei Rednern - offen geführt. Wobei der Kollege Vorstandsmitglied Benjamin Gruschka mit Verzerrungen, Halbwahrheiten und blindem Antikommunismus auffiel. Parteistatut und Programme entscheiden meiner Meinung nach als Parteiloser nicht der IG-Metall-Vorstand, sondern die Mitglieder der jeweiligen Partei.

 

Wer den demokratischen Zentralismus als ein Prinzip der MPLD blind attackiert, dem sage ich: 1. Das ist Sache dieser Partei, wie die bei der SPD, den GRÜNEN, Linken u.a. 2. Auch die KPD hatte das Prinzip des demokratischen Zentralismus. Doch gerade diese Kolleginnen und Kollegen waren die aktivsten Kämpfer gegen Faschismus und Krieg.

 

Kollege Gruschka, Du beschmutzst diese Helden der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung und ihrer Partei. Viele viele Kolleginnen und Kollegen der KPD waren die aktivsten in der IG Metall bzw. in ihrem Vorläufer DMV.

 

Die Beibehaltung des antikommunistischen Unvereinbarkeitsbeschluss gegen die MLPD steht, werte Kollegin Christine Benner, gegen deine eigenen Worte: Unser „Team IG Metall" ist offen für alle – außer für Rassisten, Faschisten und andere Reaktionäre! Die haben bei uns nichts zu suchen! "

Ich bin froh und überzeugt, das mit diesem 25. IGM Tag , die Kraft einer kämpferischen IGM nicht aufzuhalten ist. Der Kampfcharakter unserer IGM steht immer mehr im Mittelpunkt und auch auch die Debatte gegen den Antikommunismus steht auf der Agenda.