Protestkundgebung "Stoppt den Krieg gegen Gaza!
Essen: Emotionale und kämpferische Redebeiträge
Das Internationalistische Bündnis Essen hatte zu einer Protestkundgebung in der Essener Innenstadt aufgerufen.
Trotz Dauerregens verfolgten etwa 60 Menschen die Kundgebung über die gesamte Dauer. Es gab großes Interesse, selbst das Wort zu ergreifen und große Zustimmung zu den Positionen des Internationalistischen Bündnisses: „Nein zum Terror der Hamas - Nein zum Staatsterror der israelischen Regierung - Ja zur Solidarität mit dem Befreiungskampf des palästinensischen Volkes!“. Ein Ausdruck davon war das Spendenergebnis von 45,08 Euro unter dem Stichwort „United Front Gaza“.
Einige Redebeiträge waren sehr emotional: Ein Kollege prangerte das sinnlose Töten von Kindern und das Leid der Menschen auf beiden Seiten an und war den Tränen nahe. Er erwähnte seine jüdischen Wurzeln und auch die Ermordung von Teilen seiner Familie in den Konzentrationslagern der Hitler-Faschisten. Er bezog klar Stellung gegen den Angriffskrieg der israelischen Regierung und lehnte diesen auf ganzer Linie ab. Er betonte das Ziel eines friedlichen und gleichberechtigten Zusammenlebens von Juden und Palästinensern. Er verurteilte, dass es in Deutschland geradezu unterdrückt wird, seine Meinung zu sagen, ohne gleich als Israelfeind oder Antisemit gebrandmarkt zu werden.
Ein Jugendlicher berichtete vom Verlust eines Teils seiner Familie durch die Auseinandersetzungen im Gazastreifen. Mit keinem Wort rechtfertigte er das Vorgehen der faschistischen Hamas, im Gegenteil. Ein anderer Kollege prangerte die Politik der Bundesregierung an und empörte sich über die feindliche Haltung einer „Grünen“ Annalena Baerbock gegenüber dem palästinensischen Volk.
Dann die bürgerliche Doppelmoral der Regierungsparteien und der CDU im Zusammenspiel mit der faschistoiden AFD: Einerseits gegen Antisemitismus reden, andererseits Geschäfte mit dem Emir von Katar billigen und machen. Dieser ist an VW, Siemens, der Deutschen Bank und RWE beteiligt. Katar ist der wichtigste Unterstützer der Hamas und Gaslieferant für Deutschland. Oder der faschistische türkische Präsident Erdogan: beherbergt führende Hamas-Leute und die Türkei ist NATO-Mitglied. Welch ein Hohn!
Ein weiterer Redebeitrag machte deutlich, dass der Befreiungskampf des palästinensischen Volkes berechtigt ist und weltweite Unterstützung verdient, aber die imperialistischen Interessen Israels, des Iran, der USA und anderer imperialistischer Länder ebenso klar abzulehnen sind wie die abscheulichen Massaker der faschistischen Hamas. Das macht die Sache so kompliziert. Eine klare Distanzierung von der faschistischen Hamas ist notwendig. Juden und Palästinenser müssen zusammenstehen und friedlich und gleichberechtigt zusammenleben. Das wird in Zukunft nur in einem sozialistischen Land möglich sein. Das Einheitsfrontlied sowie die Lieder „We will not go down“ und „Die Zeit ist reif“ gaben der Aktion einen kulturellen Rahmen.