Essen
Palästina-Solidarität an der Ampel
Gerade haben wir das Lied "We will not go down (in Gaza tonight)" für unsere Solidaritätskundgebung geübt.
Als ich mit dem Auto durch die Essener Innenstadt nach Hause fahre, wird aus dem Auto vor mir an der Ampel eine Palästina-Fahne geschwenkt. Ich hupe spontan, einige andere Autos hupen mit. Die Hand, die die Fahne hält, formt das Victory-Zeichen.
An der nächsten Ampel stehe ich neben diesem Auto - drei Frauen sitzen darin, zwei jüngere und eine ältere, alle mit Kopftuch und akzentfrei Deutsch sprechend. Die Fahrerin ruft mir durch die offenen Fenster zu: "Danke für die Solidarität".
Ich erzähle kurz, dass wir von der MLPD eine Solidaritätskundgebung machen, klar gegen die faschistische Hamas, aber bedingungslose Solidarität mit dem palästinensischen Freiheitskampf. Drei Gesichter strahlen mich an. "Genau das meinen wir auch!"
Ich spreche ihren Mut an, mit der Fahne durch die Stadt zu fahren, und die junge Trägerin antwortet: "Die wollen den Leuten Angst machen." Von vorne mischt sich die Ältere ein: "Wie viele Kinder dort jeden Tag sterben!" Während wir uns noch darüber empören, dass zu diesem Zeitpunkt nur 20 Lastwagen mit Hilfsgütern die Grenze passieren dürfen, springt die Ampel auf Grün. Unter gegenseitigem Winken und Solidaritätsrufen fahren wir in verschiedene Richtungen weiter. Aber in unserer Solidarität sind wir jetzt verbunden. "We will not go down in Gaza tonight", summe ich auf dem Nachhauseweg.