Der Hamburger Aufstand vor 100 Jahren am 23. Oktober 1923
Lehren für die Zukunft – Mobilisiert in den Betrieben!
Bürgerliche Medien, wenn sie denn auf dieses historische Datum eingehen, bezeichnen das aus ihrer antikommunistischen Sicht als „Aufstand von wenigen Kommunisten“, als „Putsch“.
Aufstände einstehen nicht aus Launen weniger, sondern sind durch das Elend der breiten Masse verursacht. Die Zeit war reif! Aufstände um die Macht sind die logische Folge des vorhergehenden Kampfes der Massen! Trotz Niederlage hat der „Hamburger Aufstand“ gezeigt, dass das möglich ist!
Es wird heute gelingen eine Demoralisierung zu überwinden und damit das verbreitete kleinbürgerliche Gefühl: „Da kannst du nichts machen!“ Das Ergebnis wird eine organisierte Stärke sein. Die Massen werden kämpfen. Aber wie und wofür, mit welchem Ziel?
Marxisten-Leninisten haben damals wie heute der Arbeiterbewegung ein klares Ziel und eine klares Programm gegeben: Die revolutionäre Überwindung der Diktatur des Monopolkapitals und die Errichtung der Diktatur des Proletariats.
Die damalige vier Jahre alte KPD war eine Massenpartei, aber sie hatte noch Schwächen, aus denen wir für heute lernen müssen. Die Partei-Führer standen noch nicht wie heute in der MLPD in einem System der Kontrolle ihrer Denkweise. Brandler und Thalheimer im ZK der KPD setzten mit einer kleinbürgerlich-parlamentaristischen Denkweise auf den Parlamentarismus und die Beteiligung der KPD an den Landesregierungen Sachsen und Thüringen und hintertrieben deshalb den landesweiten Aufstand.
Ernst Thälmann zog 1925 u.a. folgenden Schluss aus den Hamburger Ereignissen: „Es zeigte sich die ganze Unbrauchbarkeit unserer alten sozialdemokratischen Wohnorganisation. Die Wahlmaschine taugt nicht für Barrikaden! Die schwerste Lücke in der Hamburger Kampffront war das Fehlen kommunistischer Betriebszellen. Eine Kämpferschar … in allen Betrieben, (die) sich auf die Vereinigung der breitesten Arbeitermassen stützt, wird künftig in einer ähnlichen Situation unbesiegbar sein.“