25. Gewerkschaftstag der IG Metall

25. Gewerkschaftstag der IG Metall

IG-Metall-Jugend gegen Rechtsentwicklung, Rassismus und Antisemitismus

Der zweite Tag des IG-Metall Gewerkschaftstages war bestimmt von der Beratung und Abstimmung der Satzungsanträge und der Wahl des neuen fünfköpfigen IG-Metall-Vorstandes, der 29 ehrenamtlichen Mitglieder des Vorstandes und der sieben Mitglieder des Kontrollausschusses.

Korrespondenz

Zum ersten Mal in der über 130-jährigen Geschichte wurde mit Christiane Benner mit 96,4 Prozent der Stimmen eine Frau an die Spitze der größten Einzelgewerkschaft der Welt gewählt. Neuer Zweiter Vorsitzender wurde mit 95,6 Prozent Jürgen Kerner. Der Gewerkschaftstag beschloss zudem, dass auch künftig einer der beiden Vorsitze von einer Frau besetzt werden muss. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Nadine Boguslawski, Hans-Jürgen Urban sowie Ralf Reinstädler.

 

Am heutigen Tag hielt die neue Vorsitzende ein Zukunftsreferat, worüber Rote Fahne News noch extra berichten wird. Noch vor der Mittagspause trug die IG-Metall-Jugend eine beeindruckende Präsentation vor gegen die Rechtsentwicklung, vor allem die AfD und das Auftreten der Faschisten unter dem Motto „Wehret den Anfängen ist Jetzt!“

 

Am Morgen waren an alle Delegierten T-Shirts verteilt worden mit der Aufschrift: „Vielfalt macht stark!“ Unter die Haut ging eine Redebeitrag von Said Etris Hashemi, der bei dem faschistischen Mordüberfall am 19. Februar 2020 in Hanau schwer verletzt worden war. Sein Bruder war einer der neun Opfer. Said warnte als IG-Metall-Mitglied die Kolleginnen und Kollegen davor, dass Rassismus und Antisemitismus eine Gefahr für alle sind und forderte eine Gleichbehandlung aller Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion sie sind. Zum Schluss stellten sich alle Delegierten mit ihren T-Shirts und Transparenten zu einem Gruppenfoto auf.

 

Dass sich der Gewerkschaftstag mit diesen gesellschaftspolitischen Fragen befasst und sich einhellig antirassistisch positioniert, ist sehr bedeutsam und positiv. Die Reduzierung der Rechtsentwicklung auf Rassismus und Ausgrenzung zu beschränken, unterschätzt allerdings den Kampf gegen die weltweite Rechtsentwicklung und den Faschismus. Vor allem, wenn die Rechtsentwicklung und Faschisierung „in der Mitte der Gesellschaft“ angesiedelt und damit davon abgelenkt wird, dass die Wurzeln des Faschismus im Kapitalismus liegen.

 

Einige der Jugendlichen hatte wohl außerhalb der Regie vorne ein selbstgemachtes Transparent plaziert: „Solidarität statt Hetze! Refugees are welcome!“ Auch eine Anspielung auf das Auftreten von Bundeskanzler Olaf Scholz am Nachmittag. Am Schluss stimmten einige Delegierte die Parole an „Alle gemeinsam gegen Faschismus!“, die von immer mehr Delegierten übernommen wurde.