Südafrika

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Die NUM hat für ihre Klassenzusammenarbeit die Quittung bekommen

Die mehr als 500 Bergleute, die seit Sonntag in der Gold One Mine unter Tage ausharrten, sind ausgefahren. Alle sind wohlauf.

Korrespondenz aus Dortmund

Was genau passiert ist, ist unklar. Management und Gewerkschaft NUM spielen das Geschehen als „Geiseldrama“ hoch. Fest steht, dass die Mehrheit der Belegschaft von der NUM zur Gewerkschaft AMCU wechseln will. Da das Management mit der NUM eine (zweifelhaft legale) Vereinbarung getroffen hat, dass diese die einzige Gewerkschaft im Betrieb ist - ein sogenanntes Closed-Shop-Agreement - konnte die AMCU die Leute nicht organisieren. Das führte zu dem Protest, dem Sit-In unter Tage. NUM-Vertreter behaupten, dass einige Kumpel gegen ihren Willen dazu gezwungen wurden.


Das war die Quittung für die Klassenzusammenarbeit der NUM. Dennoch ist die Spaltung in mehrere Bergarbeitergewerkschaften - es gibt noch NUMSA und Solidarity - für die Kampfkraft der Kumpel nicht gut - zumal die großen Bergbaukonzerne wie Anglo, Glencore und Sibanye Stillwater Massenentlassungen angekündigt haben, allein im Kohlebergbau zwischen 25.000 und 35.000.