Palästina / Israel
Der Krieg und die Zurückhaltung des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen
Die Auseinandersetzung an Schulen über den Krieg in Israel und Palästina enthält so viel Zündstoff, dass sich das Kultusministerium NRW zu einer E-Mail an alle Schulleitungen und Lehrer veranlasst sah: „Auf diesem Wege möchten wir Ihnen Unterstützung im Umgang mit dieser komplexen Gemengelage anbieten.“
Die Anleitung betont vor allem: „Sie alle wissen aus Ihrer täglichen Arbeit im Lern- und Lebensort Schule um die Bedeutung einer von Offenheit, Respekt und Toleranz für verschiedene Ansichten geprägten Gesprächs- und Diskussionskultur in den Klassen und Stufen – und auch auf den Schulhöfen.“ Die Forderung nach „Toleranz für verschiedene Ansichten“ steht in auffallendem Gegensatz zu der einseitigen Parteinahme der Bundesregierung für Israel und dessen militärischen Feldzug gegen den palästinensischen Gaza-Streifen. Und auffällig ist der Unterschied zur „eindeutigen Haltung“ am Beginn des Ukraine-Kriegs: damals bekamen Schüler vielerorts offiziell unterrichtsfrei für „Pro-Ukraine-Demonstrationen“.
Woher diesmal die „Zurückhaltung“ rührt, verrät der folgende Satz der Schulmail: „In den kommenden Tagen und Wochen kann es innerhalb der Schulgemeinden auch zu kontroversen Bewertungen und Haltungen zu den Ereignissen im Nahen Osten kommen.“ Die Schulbehörde weiß natürlich, dass unter Schülern die Kritik an der brutalen Unterdrückung von Palästinensern durch den israelischen Staat weit verbreitet ist. Sie weiß, dass Schüler deswegen und nicht aus Antisemitismus gegen „Israel“ protestieren und sich mit Palästinensern solidarisieren. Bevor sich dieser Protest und vor allem die Solidarität mit dem palästinensichen Volk angesichts der Verstärkung des barbarischen Terrors Israels in den nächsten Tagen noch ausweitet, soll die Auseinandersetzung in den Schulen auf kleiner Flamme gehalten werden.
MLPD und REBELL unterstützen dagegen die breite Auseinandersetzung und Organisierung von Solidarität auch in den Schulen im Zeichen von
- sofort Schluss mit dem brutalen Krieg in Palästina und Israel und dem bevorstehenden tödlichen Feldzug Israels
- Solidarität mit den palästinensischen Arbeiterinnen und Arbeitern und ihren Familien
- Protest gegen die faschistische Führung der Hamas
- Solidarität mit den Protesten in Israel gegen die ultrareaktionäre Regierung Netanjahu.