25. ordentlicher Gewerkschaftstag

25. ordentlicher Gewerkschaftstag

Widerspruch gegen die Entscheidung der IG Metall, zwei Rote-Fahne-Redakteure nicht zu akkreditieren

Bereits am 18. Juli hat sich die Rote-Fahne-Redaktion um die Akkreditierung zweier "Rote-Fahne"-Redakteure - Wolfgang Baur und Gerd Pfisterer - für die Berichterstattung vom 25. ordentlichen Gewerkschafttag bemüht.

Matthias Sauter

Erst auf nochmalige Nachfrage am 15.10. erhielt die Rote-Fahne-Redaktion nun am 16.10. von Silke Ernst die Absage. Als Begründung wird angeführt, dass „die 'Rote Fahne' ein Medium der MLPD (ist) und somit einer Organisation, deren Ziele nach geltender Beschlusslage mit den Zielen der IG Metall unvereinbar sind.“

 

Matthias Sauter legt vonseiten der Rote-Fahne-Redaktion Widerspruch gegen diese Entscheidung ein:

 

"Zunächst einmal ist es an der Zeit, dass die IG Metall als letzte Gewerkschaft Deutschlands diesen Unvereinbarkeitsbeschluss gegen die MLPD kippt. Christiane Benner hebt dieser Tage berechtigt hervor, dass die Gewerkschaften eine wichtige und wirkungsvolle Aufgabe im Kampf gegen die AfD haben. Sie setzt sich zum Ziel, den Rechten den Boden zu entziehen. Mittlerweile ist es allerdings so, dass die IG Metall offenbar nur noch gegen die DVU und die faschistische NPD als rechte Organisationen Unvereinbarkeitsbeschlüsse hat, die aber beide in dieser Form und mit diesem Namen gar nicht mehr existieren. D.h. real konzentrieren sich die Unvereinbarkeitsbeschlüsse der IG Metall auf die linke Seite und hier auf die MLPD, die sich für den echten Sozialismus einsetzt. Wie ist dieser Unvereinbarkeitsbeschluss gegen die MLPD mit dem notwendigen Kampf gegen Faschisten durch die IG Metall als Einheitsgewerkschaft zu vereinbaren?

 

Zum zweiten gehst Du, geht Ihr mit der Nicht-Akkreditierung der Roten Fahne noch einen Schritt weiter. Hier geht es ja nicht mehr darum, wer in der IG Metall Mitglied sein, sondern darum, wer
über sie berichten darf. Soviel ich weiß, sind diverse bürgerliche und großbürgerliche Zeitungen und TV-Sender akkreditiert, die in der Vergangenheit häufig Position für die Unternehmerseite ergriffen, gewerkschaftliche Positionen diffamiert oder gar offen gewerkschaftsfeindlich argumentiert haben.

 

Die Rote Fahne dagegen hat in Tarifrunden und anderen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen stets konsequent Position für gewerkschaftliche Interessen vertreten, zahlreiche unterstützende Argumente für Tarifforderungen und die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft entwickelt und stand auch stets in der Praxis an ihrer Seite. Natürlich entwickelt die Rote Fahne auch sachliche Kritik an faulen Kompromissen, opportunistischem Verhalten und der reformistischen Ausrichtung von führenden Funktionären der IG Metall – doch dies waren stets konstruktive Beiträge innerhalb der Arbeiterbewegung.

 

Die Verkäufer der Roten Fahne stehen an vielen Großbetrieben in Deutschland 14-tägig bei Wind und Wetter zum Schichtwechsel an den Toren, vertreiben dort die gern gelesene Arbeiterzeitung und haben dort auch schon das eine oder anderen Gewerkschaftsmitglied vom Austritt abgehalten.

 

Kurzum: Wir sind mit eurer Entscheidung nicht einverstanden und fordern Euch auf, sie im Sinne der Einheitsgewerkschaft zu korrigieren. Gerd Pfisterer und Wolfgang Baur sind langjährige und verdienstvolle Mitglieder der IG Metall, die schon zahlreiche Kollegen für die Mitgliedschaft gewonnen haben. Es gibt keinen sachlichen Grund, ihnen den Zutritt zum Gewerkschaftstag und das Recht auf Berichterstattung zu verwehren."

 

Mit kollegialen Grüßen
Matthias Sauter
Redaktionsleitung Rote Fahne