Pressemitteilung der Internationalen Automobilarbeiterkoordinierung Köln
Veranstaltung mit Konzert: 50 Jahre Kölner Ford-Streik
Die Kölner Gruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordinierung (www.iawc.info) erinnert am 21. Oktober an den Ford-Streik vor 50 Jahren.
Zeitzeugen, Gewerkschafter und Fordarbeiter von heute und weitere Gäste diskutieren, was 1973 los war und was die Lehren für heute sind. Beim anschließenden Konzert spielt die Kölner Band GehörWäsche Politpop. Es gibt leckeres Essen vom Grill und Getränke. Einlass ist ab 16.30 Uhr. Eine Diskussion findet ab 17.30 Uhr statt. Das Konzert startet ab 20 Uhr. Veranstaltung und Konzert finden statt im Stadtteiltreff Stegerwald, Ulitzkastraße 5, 51063 Köln.
Am 24. August 1973 demonstrieren hunderte von Arbeitern auf dem Ford-Werksgelände in Köln-Niehl für die Wiedereinstellung entlassener Kollegen. Tausende schließen sich an, legen die Arbeit nieder. Weitere Forderungen werden erhoben. Eine Mark mehr Stundenlohn, Reduzierung der Bandgeschwindigkeit, Verlängerung des Jahresurlaubs, Streichung der untersten Lohngruppen, Weihnachtsgeld, keine Maßnahmen gegen die Streikenden. Sieben Tage mutiger selbständiger Streik nehmen ihren Lauf.
„Ich bin stolz, dass wir diesen Streik gemacht haben und bereue nichts“, sagt der heute 81-jährige Seyfo Kurt, der 1973 Teil des Streikkomitees war. Er und Peter Bach werden einen lebendigen Eindruck über den Streik vermitteln und bisher unveröffentlichte Details berichten. IG-Metall-Vertrauensleute stellen sich der brandaktuellen Frage, wie 2023 der Kampf um jeden Arbeitsplatz zu führen ist. So steht das Ford-Werk in Saarlouis vor der für 2025 angekündigten Schließung, in Köln werden in vielen Bereichen Arbeitsplätze vernichtet und der Elektro-Explorer wurde auf 2024 verschoben. Weitere Automobilarbeiter, z.B. von Daimler Düsseldorf, haben sich angekündigt.
Beim anschließenden Konzert singen Ulja und Niko Held darüber, wo am Fließband und im Lager der Schuh drückt. GehörWäsche bezieht Position, legt sich an und bewahrt zugleich den Blick für die schönen Dinge. „Freiheit“ und „Kommunist“ – sind Songtitel und gelebte Ideale. Mit Augusto Stahlke am Schlagzeug und Edgar Martinez am Bass verbinden sich Rhythmus, eingängige Melodien und aussagekräftige Texte zu tanzbarer Musik. Im besten Sinne ein Waschgang für die Ohren.
Preise
Abendkasse: Veranstaltung 3 Euro / 2 Euro ermäßigt, Konzert: 10 Euro / 8 Euro ermäßigt. Kinder bis zwölf Jahre sind frei, von dreizehn bis 18 Jahre kostet es 5 Euro Eintritt. Kombitickets im Vorverkauf: 10 Euro.