Bonn

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600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Mahnwache für die Freiheit Palästinas – Diskussionen über den Sozialismus als Lösung

Am Donnerstag, dem 19. Oktober 2023, kamen etwa 600 Menschen auf Einladung der Palästinensischen Gemeinde Bonn auf dem Bottlerplatz in der Innenstadt zusammen für die Befreiung Palästinas.

Der Vorsitzende der Gemeinde George Rashmawi stellte in seiner Begrüßung klar, dass sich die Mahnwache nicht gegen die Juden richte, dass nur Palästinenser und Juden gemeinsam eine friedliche Zukunft durchsetzen können. Die Mahnwache schließe das Gedenken an alle zivilen Opfer des derzeitigen Krieges ein. Die Hamas habe keinen Platz hier bei der Mahnwache. Er klagte aber auch ganz klar den Staat Israel an, entgegen allen Beschlüssen der Vereinten Nationen seit Jahrzehnten die Palästinenser zu unterdrücken, ihnen ihr Land zu rauben und v.a. den Gaza-Streifen immer wieder militärisch anzugreifen und Zivilisten zu töten. Der Widerstand der Palästinenser dagegen und ihr Freiheitskampf seien gerechtfertigt.

 

Die Teilnehmer, mehr als die Hälfte Jugendliche, hatten viele Schilder mitgebracht: „Freiheit für Palästina", „Stoppt den Genozid an den Palästinensern", „Stoppt den Krieg sofort". Nach der Begrüßung waren keine weiteren Reden vorgesehen. In einer Schweigeminute wurde aller ziviler Opfer der letzten Tage gedacht. Die Teilnehmer begannen laut Parolen anzustimmen: „Es lebe Palästina", „free Palestine", „Viva Palästina" und weitere, sie erschallten fast ohne Unterbrechung bis zum Ende der Mahnwache nach etwa einer Stunde. Polizei war mit viel Personal und Einsatzwagen da, sie hielt sich aber zurück.

 

Als einzige Partei sichtbar waren wir von MLPD und REBELL mit Kolleginnen zusammen. Wir trugen Schilder, Rebellfahne und verteilten die Erklärung des ZK, die fast jeder haben wollte und die bald vergriffen war. Teilnehmer, v.a. allem jungen Leute sprachen wir auf die Zukunftsperspektive an: wie kann es zu einem dauerhaften friedlichen Zusammenleben von Juden, Palästinensern und Angehörigen anderer Völker in der Region kommen? Die Angesprochenen stimmten überwiegend zu, dass dazu eine sozialistische Gesellschaft nötig wäre, wobei noch zu klären sei, wie die aussehen müsste. Ein ganzer Schwarm Jugendlicher sammelte sich um eines der Schilder von MLPD und REBELL. Sie empörten sich: Israel handele verbrecherisch und die Bundesregierung unterstütze das. Die Regierungen seien korrupt, die Politiker wollten nur Karriere machen. Die Hamas seien aber auch Verbrecher. Sie wüssten nicht, wie sie mit ihren Lehrern über den Krieg diskutieren sollen, das würden sie aber gerne tun. Dann fragten sie, wie der Sozialismus denn funktionieren sollte. Im Jugendverband REBELL können sie so etwas lernen! Zwei hatten weiteres Interesse und gaben ihre Kontaktdaten.