Afghanistan

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Tausende Tote - Westen Afghanistans wird seit Tagen von schweren Erdbeben erschüttert

Bei mehreren schweren Erdbeben sind ab Samstag in der Provinz Herat / Afghanistan in der Grenzregion zum Iran nach UN-Schätzungen mindestens 2.000 Menschen ums Leben gekommen, der afghanischen Sender Tolonews spricht von mindestens 2400. Viele Menschen sind noch verschüttet.

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Tausende Tote - Westen Afghanistans wird seit Tagen von schweren Erdbeben erschüttert
Die Gebäude in Afghanistan (hier in Kabul) sind schweren Erdstößen nicht gewachsen. (Bild: Qasim Mirzaie)

Man muss davon ausgehen, dass die tatsächliche Opferzahl weit höher liegt und in den nächsten Tagen noch weiter steigt, weil jetzt noch Verschüttete oft nicht rechtzeitig Hilfe erhalten werden.

 

Die beiden stärksten Beben ab Samstag hatten laut der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke 6,3. Das schwerste von drei Beben am Montag hatte immer noch eine Stärke von 5,1. Die Nachbeben richten weitere Zerstörungen an und erschweren die Hilfsaktionen.

 

20 Dörfer und rund 2000 Häuser sind völlig zerstört. Die stärkste Zerstörung gab es nordwestlich von Herat im Bezirk Sindadschan, dort sollen nach Angaben von Tolonews in einem einzigen Dorf 80 Prozent der Bevölkerung ums Leben gekommen. In der Region sind die Bauten auch als eine Folge des jahrzehntelangen Krieges in Afghanistan von einfachster Bauart und natürlich nicht erdbebensicher.

Freiwillige bringen großen Einsatz

Gleichzeitig gibt es kaum schweres Gerät, dass zur Rettung verschütteter eingesetzt werden könnte. Angehörige versuchen mit einer großen Zahl Freiwilliger mit Schaufeln und Spitzhacken und in vielen Fällen mit bloßen Händen, die Trümmer beiseite zu räumen. Freiwillige unterstützen die Versorgung der Dorfbewohner, von denen viele nicht nur ihre Häuser, sondern auch ihren gesamten Besitz und Angehörige verloren haben.

 

Die Bundesregierung hat Hilfen im Wert von 5 Millionen Euro zugesagt – Hilfe zu leisten, ist richtig, aber das scheint kläglich wenig angesichts des Elends. Für den Krieg in der Ukraine hat die Bundesregierung Rüstungshilfe im Wert von 7,4 Milliarden geleistet und weitere 10,5 Milliarden für 2024 geplant (in Summe 17.900 Millionen).