Kinderarmut
Völlig unzureichende Kindergrundsicherung schon wieder gestoppt
Noch vor kurzem frohlockte die Ampel, die Kindergrundsicherung sei in trockenen Tüchern, nachdem sie völlig zu Recht gestutzt worden war. Doch die FDP hat gestern klargestellt, dass sie der Kindergrundsicherung erst zustimmt, wenn gleichzeitig Maßnahmen zu weiteren Schikanen vorgelegt werden. Die Bochumer Montagsdemo protestiert gegen die zunehmende Kinderarmut in Deutschland und weltweit und kritisiert die sogenannte Kindergrundsicherung, für deren Finanzierung die Mittel rigoros gekürzt wurden.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind rund ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Demnach galten im vergangenen Jahr knapp 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren als armutsgefährdet. Das entspricht einer Quote von 14,8 Prozent, wie die Statistiker mitteilten.
Hauptursachen für diese Kinderarmut sind das geringe Einkommen vieler Eltern und die Bildungsmisere, etwa der Lehrermangel und der desolate Zustand vieler Schulen in Deutschland. Während Kinder wohlhabender Eltern bessere Bildungschancen haben und zum Beispiel Privatschulen besuchen können, sind die Bildungschancen für Kinder aus armen Haushalten deutlich schlechter.
Schlechte Bildung führt zu Arbeitslosigkeit und damit zu Armut. Auch die beschlossene Kindergrundsicherung kann dieses Problem der Kinderarmut nicht lösen! Der von Familienministerin Paus geplante Etat von ursprünglich über 12 Milliarden Euro soll nur noch ca. 3,25 Milliarden Euro betragen - zugunsten der riesigen Milliardenbeträge für die Rüstung!
Die Bochumer Montagsdemo sieht in dieser Kürzung der Sozialausgaben eine Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf einen Großteil der Bevölkerung und kritisiert, dass die Kindergrundsicherung erst 2025 eingeführt werden soll. Außerdem mobilisiert die Bochumer Montagsdemo zur regionalen Herbstdemonstration am 28. Oktober in Hamburg, die den Protest gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung, gegen die drohende Weltkriegsgefahr und die bereits begonnene Umweltkatastrophe sowie gegen die Flüchtlingspolitik auf die Straße tragen wird. Die Kundgebung der Bochumer Montagsdemo ist am Montag, den 9. Oktober um 18 Uhr auf der Kortumstr. zwischen Drehscheibe und Citypoint.