Digitalisierung

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Vorteile quelloffener Software

Ob man Windows, macOS/iOS oder ChromeOS/Android nutzt – die digitalen Monopole zwingen durch ausbleibende Updates für "ältere" Hardware zu vermeidbaren Neukäufen und halten die Nutzer durch Abo-Modelle in Abhängigkeit. Computer sind aus dem (Arbeits)-Alltag nicht mehr weg zu denken: Um so wichtiger, wenigstens ein Stück weit die Kontrolle zurückzugewinnen. Es gibt Möglichkeiten, sich zu wehren.

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Vorteile quelloffener Software
Mit Computern beschäftigen muss sich heute fast jeder. (Bild: David McEachan)

Der Trend, den die Hersteller vorgeben, ist klar: Das teuer gekaufte iPhone ist uns nur geliehen! Die digitalen Monopole kontrollieren die Nutzung unserer Geräte auf vielfältige Weise und wollen damit faktisch das Eigentum an den Dingen behalten. So können sie auch entscheiden, wann wir etwas Neues kaufen sollen.

Künstlicher Elektroschrott

Eigentlich völlig intakte Geräte – ob PC, Mac, ChromeBook oder Smartphone – sind kaum noch oder gar nicht mehr sicher zu benutzen, weil Microsoft, Apple und Google sich weigern, für die vermeintlich betagte Hardware noch Software-Updates auszuliefern. Dabei handelt es sich in aller Regel um Geräte, die noch weitestgehend uneingeschränkt genutzt werden könnten, und in manchen Fällen sogar um solche, die noch absolut auf dem Stand der Technik sind.

Ein Umweltverbrechen


All das ist nicht nur eine Unverschämtheit, sondern ganz nebenbei ein Umweltverbrechen von erheblicher Tragweite, denn die Ressourcen, die in den alten und neuen Geräten verbaut sind, sind kostbar – selten und oft nur unter erheblichem Aufwand zu gewinnen.

 

Im Kapitalismus bedeutet das: Mit erheblichem Leid und Zerstörungen durch die Ausbeutung von Mensch und Natur verbunden.

 

(Bild: Dan Cristian Pădureț)

 

Diese Probleme zeigen sich zwar am deutlichsten bei Computern und Smartphones, mit der fortschreitende Digitalisierung setzen sich diese Praktiken allerdings immer weiter durch, wie uns auch die Pleite von Vanmoof vor kurzem vor Augen geführt hat (RF-News berichtete).

Wichtige Programme nur noch als Abo

Die Entwicklerfirmen von bekannten - und von der Funktion her auch wirklich fortgeschrittenen und nützlichen - Programmen sind schon lange dazu übergegangen, ihre Programme nicht mehr zu verkaufen, sondern bieten ihre Nutzung nur noch im Rahmen eines Abonnements an. Ein Beispiel ist das in der digitalen Bildbearbeitung als Branchenstandard kaum in Frage gestellte Photoshop von Adobe. Damit zwingen sie den Kunden in völlige Abhängigkeit.

 

Was soll ein freiberuflicher Grafiker denn tun, wenn Adobe die Preise für das Abo vom einen auf den anderen Monat anhebt? Früher, als man mit dem Kauf eines Programms dieses tatsächlich erwarb, hieß es schlimmstenfalls auf neue Funktionen zu verzichten, wenn man die jeweils neueste Version nicht kaufte. Durch solche Abo-Systeme geht es allerdings sofort um Alles oder Nichts. Verliert man das Abo, kann man das Programm nicht mehr nutzen und hat somit auch die bisherigen Möglichkeiten nicht mehr.

Besser: quelloffene Software

Eine Altermative sind quelloffenen Betriebssystemen wie (für Computer) GNU/Linux, HAIKU oder (für Smartphones und Tablets) LineageOS mit tausenden quelloffenen Programmen. Jeder kann ihre Benutzung mit vergleichsweise geringem Aufwand lernen.

 

Ob es um Sicherheit, Stabilität, Ressourcen-Verbrauch, Funktionsumfang oder Benutzerfreundlichkeit geht: Die quelloffenen Alternativen haben schon lange ein Niveau erreicht, das dem der kommerziellen Betriebssysteme und Programme nicht mehr nur ebenbürtig, sondern nicht selten auch überlegen ist - und das kostenlos!

 

Bei Neuanschaffungen kann man erheblich sparen oder sie sogar vermeiden, denn mit diesen Programmen sind selbst sehr alte Computer für Alltagsaufgaben noch durchaus geeignet. Gerade wegen der Politik der digitalen Monopole läuft der Gebrauchtmarkt über mit Computern, Laptops und Smartphones.