Arbeitsplatzvernichtung

Arbeitsplatzvernichtung

Ford Saarlouis: Jetzt entschlossen den Kampf um jeden Arbeitsplatz aufnehmen!

Auf einer Belegschaftsversammlung bei Ford Saarlouis verkündete die Geschäftsleitung am vergangenen Donnerstag, dass die Gespräche mit einem US-Investor über die Übernahme des Ford-Werkes mit 2500 bis 3000 Arbeitsplätzen gescheitert seien.

Von ffz / gp

Das würde bedeuten, dass bis Mitte 2025 4500 Arbeitsplätze bei Ford und 1500 bei Zulieferern vernichtet werden. Das ist absolut nicht zu akzeptieren! Die Belegschaft bei Ford in Saarlouis ist eine kampfbereite Truppe, die bereits 2022 bei der ersten Ankündigung, dass Ford die Produktion in Saarlouis einstellen will immer wieder gewerkschaftliche und selbständige Streikaktionen, Demonstrationen und Proteste durchgeführt hat. So lief im Juni diesen Jahres acht Tage lang kein Auto vom Band.

 

Davor hat die Konzernzentrale von Ford in Detroit Angst. Deshalb versuchte sie im vergangenen Jahr, die Belegschaft mit einer monatelangen Hinhaltetaktik um einen angeblichen Investor für das Werk hinzuhalten und die Kampfbereitschaft einzuschläfern. Einen Investor, von dem überhaupt nicht klar ist, ob es ihn überhaupt gibt! Niemand hat bisher einen Namen genannt. Niemand in der Belegschaft kennt dieses Phantom.

 

Die Belegschaft ist wütend. Das wissen auch die Verantwortlichen bei Ford. Entsprechend traute sich niemand vom Management zu der besagten Belegschaftsversammlung. Das „Scheitern der Gespräche mit dem Investor“ wurde den Kolleginnen und Kollegen per Videobotschaft mitgeteilt. Wie feige ist das denn! An diesem Werk hängt die Existenz von Menschen! Die Familien der Kolleginnen und Kollegen sind in ihrer Existenz bedroht - und die Herren von der Geschäftsleitung trauen sich noch nicht mal vor Ort, um es ihnen persönlich zu sagen?

 

Jetzt stehen die Kolleginnen und Kollegen in Saarlouis vor der Wahl zwischen zwei Wegen: sich weiter auf Gespräche mit einer Fata Morgana vertrösten zu lassen. Dafür steht zum Beispiel der bürgerliche Autopapst Ferdinand Dudenhöffer,  der heute in der Frankfurter Rundschau zu „einem echten Neustart“ riet. Zitat: „Manchmal ist es besser, alte Hütten abzureißen und neu anzufangen“. Dabei verweist er ausdrücklich auf Opel in Bochum, wo ein angeblicher Restart gelungen sei. Was ist das denn? Er vergleicht ein hochmodernes Werk mit einer alten Hütte?  Das Opel-Werk mag zwar abgerissen worden sein, aber Opel ist in Form von Stellantis immer noch am Standort. Und das nur, weil die Belegschaft des Opel-Werks den Kampf geführt hat, gewerkschaftlich und selbstständig gestreikt hat und so zehn Jahre weitere Existenz des Werks für die Kolleginnen und Kollegen erkämpft hat. Das ist der Weg zum Erfolg und die Sprache, die auch das Ford-Management versteht!

 

Nicht umsonst schrieb die Saarbrücker Zeitung heute, dass der angebliche Investor wieder gesprächsbereit sei. Oder aber: Jetzt entschlossen den Kampf um jeden Arbeitsplatz aufzunehmen und selbstständig zu streiken!

 

Letzteres ist das, was das Ford-Management in jedem Fall vermeiden will. Nicht umsonst pusten die bürgerlichen Massenmedien genau in dieses Horn. Ein Abriss des Werks kommt nicht infrage! Jetzt ist es an den Kolleginnen und Kollegen, entschlossen den Kampf um jeden Arbeitsplatz aufzunehmen - mit gewerkschaftlichen und selbständigen Protesten und Streiks! Jetzt braucht es einen energischen Schulterschluss mit den anderen Ford-Belegschaften, auch in Spanien! Es gilt, sich ein Vorbild an dem UAW-Streik in den USA zu nehmen, wo konzernübergreifend gestreikt wird. Auch die Frauen und Familien sollten sich äußern und zusammenarbeiten!

 

Wenn jetzt die IG-Metall-Betriebsräte vor Ort auf einen Sozialtarifvertrag als Lösung orientieren, so ist das ein Weg in die Sackgasse! Denn das ist die Ausgangslage dafür, dass die Mehrzahl der Arbeitsplätze vernichtet wird. Das kann kein klassenbewusster Automobilarbeiter und keine klassenbewusste Automobilarbeiterin auf sich sitzen lassen. Die Belegschaft steht jetzt vor der Wahl, sich das Recht auf gewerkschaftliche und selbständige Streiks  zu nehmen. Die MLPD als revolutionäre Arbeiterpartei steht dabei fest an ihrer Seite! All das fürchtet das Ford-Management wie der Teufel das Weihwasser.

 

Der Zeitpunkt dafür ist günstig! Auch in Köln hat Ford massive Arbeitsplatzvernichtung angekündigt und versucht, aus Angst vorm Zorn der Kolleginnen und Kollegen, mit einer Hinhaltetaktik die Belegschaft ruhig zu halten. In den USA bestreikt die Automobilarbeitergewerkschaft UAW alle drei großen Autokonzerne, also auch Ford. Nach dem Motto: Kein Kampf kann mehr allein bleiben, steht die Organisierung der internationalen Solidarität, stehen Solidaritätsstreiks bis hin zu gemeinsamen gewerkschaftlichen und selbständigen Streiks in allen Ford-Werken an. Es gilt, auf die eigene Kraft zu bauen! Die Solidarität der Belegschaften in ganz Deutschland und der MLPD ist den Kolleginnen und Kollegen gewiss.

 

  • Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz in Saarlouis und in allen anderen Ford-Werken!
  • Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich als Konzernvereinbarung!
  • Für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht!
  • Vorwärts zur internationalen Arbeitereinheit!