100 Prozent stimmen für Streik
Streik bei Saxonia: Beschäftigte der Kern-Liebers-Tochter wollen kämpfen
100 Prozent der zur Urabstimmung aufgerufenen IG-Metall-Mitglieder von Saxonia Textile Parts haben wegen der geplanten Werksschließung in Göppingen für einen Streik gestimmt.
Die Verhandlungen zwischen der IG Metall und der Geschäftsführung der Saxonia Textile Parts GmbH in Göppingen, einer Kern-Liebers Tochter, über einen Sozialtarifvertrag sind gescheitert. 100 Prozent der zur Urabstimmung aufgerufenen Mitglieder stimmten für den Arbeitskampf, heißt es in einer Mitteilung der IG Metall.
"Den Menschen bei Saxonia stinkt es,“ so Manuel Schäfer von der IG Metall. Mit diesem überwältigenden Ergebnis ist klar: Die Arbeiter und Arbeiterinnen sind bereit zu kämpfen. Nächste Woche wird erst ab Mittwoch gearbeitet. Es finden Verhandlungen mit dem Betriebsrat statt. Je nachdem, was dabei rauskommt, werden die Streikaktionen ausgeweitet.
Bei Saxonia-Textile-Parts wurde im Juni 2023 den 92 Beschäftigten mitgeteilt, dass der Kern-Liebers-Konzern die Gesellschaft schließen möchte. Die Saxonia Umformtechnik am gleichen Standort in Göppingen soll nicht geschlossen werden, ist aber von den Auswirkungen der Schließung auch betroffen. (1)
Die Streikaktionen werden auch die Auseinandersetzung beleben, wofür gestreikt werden soll. „Sozialpläne“ und „Interessensausgleich“ mit den Kapitalisten führen in die Niederlage, weil damit Arbeitsplätze kampflos aufgegeben werden. Notwendig ist der Kampf um jeden Arbeitsplatz der Gesamtbelegschaft des Kern-Liebers-Konzerns und in der Region, wo mit der Insolvenz von Allgaier weitere Arbeits– und Ausbildungsplätze bedroht sind, aktuell besonders die der Leiharbeiter. Im Kampf um jeden Arbeitsplatz ist der selbständige Streik notwendig.
Es braucht offensive Forderungen, den Kampf um die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht, um die Belegschaften zusammenzuschließen.
Die Ausgangslage ist gut: Die Saxonia-Belegschaft ist eine der am besten in der IG Metall organisierten in der Region und für ihre Kampfbereitschaft bekannt. Das Ergebnis der Urabstimmung beweist das.