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Motorenwerk Kölleda auf der Abschussliste!

„Die Stoßstange“, Zeitung von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen aller Daimler-Werke in Deutschland, schreibt in ihrer aktuellen Ausgabe:

Aus Kollegenzeitung „Die Stoßstange“

Im Juli ging die Nachricht von der Vernichtung von über 2000 Arbeitsplätzen bei MDC Kölleda durch die Presse. Es gab eine Betriebsversammlung, auf der die Werksleitung behauptete, dass das alles nicht wahr sei.

 

Sie fährt die „Bomben-Strategie“, die von ihrem Unternehmerverband Gesamtmetall ausgerichtet wurde: Gerüchte streuen, alles dementieren und beruhigen, am Schluss die Bombe platzen lassen, um zu sagen, da kann man gar nichts machen.

Tatsache ist:

Die Luxusstrategie des Vorstands benötigt die „kleinen“ Motoren, die hauptsächlich in Kölleda gebaut werden, nicht.

 

Im weltweiten Wirtschaftskrieg gibt es wachsende Produktionskapazitäten (nicht die tatsächliche Produktion) von über 100 Millionen Pkw im Jahr. Jedoch nur einen Markt von 85 Millionen. Dabei ist Mercedes zurückgefallen. Da nach kapitalistischer Logik nur maximal ausgelastete Werke maximalen Profit bringen, müssen Produktionskapazitäten, am besten beim jeweiligen Konkurrenten, vernichtet werden. So wie nach 1989 die „Treuhand“ Überkapazitäten plattgemacht hat.

 

Gleichzeitig wird durch die sich vertiefende Wirtschaftskrise, mit ihrer weltweiten Inflation, die Kaufkraft weiter eingeengt. Änderung der Antriebstechnologie zu Ungunsten des Hubkolben-Motors. Nur wenige Arbeitsplätze im Elektroantrieb.

 

Ola Källenius verspricht, dass die Batteriemontage bei MDC (Arnstadt mitgerechnet) 200 Arbeitsplätze bringt. Maßnahmen zum Aufbau einer solchen Montage sind jedoch in Kölleda nicht in Sicht. Nach der kapitalistischen Logik des Vorstands ist das Werk Kölleda auf Dauer nicht rentabel. Unsere Logik aber ist, dass wir unsere Arbeitskraft verkaufen, um uns und unsere Familien zu ernähren.

 

Ohne wesentliche neue Investitionen wird zur Zeit rausgeholt, was geht. Die Folge ist eine enorme Verschärfung der Ausbeutung unserer Arbeitskraft. Das System dieser Ausbeutung ist infrage gestellt. Zur Überwindung des Kapitalismus muss sich die Arbeiteroffensive weiter entwickeln. Ein Schritt ist der Kampf um jeden Arbeitsplatz in allen Werken. Dieser wird nur erfolgreich mit selbstständigen Streiks. Das müssen wir selbst in die Hand nehmen.

 

Besonders die 4-Zylinder-Motoren wurden von Untertürkheim nach Kölleda verlagert, mit der Folge einer in der Nachkriegsgeschichte einmaligen Arbeitsplatzvernichtung in Untertürkheim. Mit seiner Beruhigungspille des unvermeidlichen „Technologie-Transfers“, gewürzt mit Sonderzahlungen, hat der Vorstand Verwirrung in die Belegschaft gestreut. Ihm aber geht es um Profit-Transfer auf unsere Kosten, unter veränderten Bedingungen.

Es geht um:

  • Kampf um jeden Arbeitsplatz!
  • Für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich!
  • Sofortige Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich mit Grundrichtung weiterer Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich!
  • Übernahme der Leiharbeiter und Befristeten in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis!
  • Ersatzarbeitsplätze müssen her!
  • Gegen Akkordhetze und schlechte Arbeitsbedingungen!
  • Verlängerung der Takte!
  • Mehr Pausen, besonders auch bei Hitze!
  • Keine Akzeptanz der Verkürzung der Takte und der Herausnahme von Kolleginnen und Kollegen aus den Linien!
  • Erhöhung des Brutto-Personalbestands in den Gruppen!
  • Lasst uns dieses Kampfprogramm diskutieren – zum Beispiel in Pausenversammlungen.