Geschichte

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Heute vor 55 Jahren wurde die revisionistische DKP gegründet

Die DKP trat die Nachfolge der KPD an. Es war die Nachfolge jener KPD, die bereits revisionistisch entartet war und die ihren revolutionären Charakter verloren hatte.

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Heute vor 55 Jahren wurde die revisionistische DKP gegründet
Schwarz-Rot-Gold waren bei der DKP schon im Logo - hier auf dem Parteitag in der Bonner Beethovenhalle von 1976 zu sehen (Bild: Detlef Gräfingholt, Bundesarchiv B 145 Bild-F047883-0002, Lizenz CC BY-SA 3.0 de)

Das ZK der KPD hatte noch 1966 ein Wirtschaftsprogramm veröffentlicht, in dem sie Vorschläge zu einer „Stabilisierung der Wirtschaft und Währung, zur Sicherung der Vollbeschäftigung und Kaufkraft“ machte und den Charakter des Kapitalismus verschleierte. In dem 1968 folgenden Entwurf eines Parteiprogramms gab man die Revolution auf und postulierte dagegen: „Der friedliche Weg der sozialistischen Umwälzung hat ein solches Übergewicht an Kräften auf Seiten der Arbeiterklasse und des Volkes zur Voraussetzung, das es der Reaktion unmöglich macht, gegen die demokratische Mehrheit des Volkes Gewalt anzuwenden“. Die Massen in Indonesien und in Chile mussten auf bitterste Weise erfahren, wozu solche Illusionen und ihre Verbreitung führen.

Was geschah danach?

Tatsachenbericht eines Solinger Arbeiters ab 1949

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Teil 1: So war's damals

1968 wurde hinter den verschlossenen Türen des Bundesinnenministeriums die Zulassung der DKP als Partei ausgehandelt, als Nachfolgerin der verbotenen KPD. Die DKP-Führung hat sich stets darüber ausgeschwiegen, welche Zugeständnisse dafür gemacht werden mussten.

 

Sicher ist: Kein Wort mehr von der revolutionären Überwindung des bürgerlichen Staats. Er sollte zum Aufbau einer „antimonopolistischen Demokratie“ genutzt werden. Den Klassencharakter des Staats leugnete die DKP. Dennoch wurden viele aufrichtige Menschen eingefangen.

 

Auf mlpd.de erschien 2011 ein Beitrag, in dem es u.a. heißt: "Die 1968 in Westdeutschland gegründete DKP war von Anfang an abhängig von der DDR-Führung. Ihr imposantes Parteihaus in der Düsseldorfer Innenstadt, die Großdruckerei in Neuss, die Herausgabe der Tageszeitung "Unsere Zeit" und ein Apparat mit über 300 hauptamtlichen Funktionären - all das wurde durch die Regierungspartei SED finanziert. Und es galt die Devise: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing."

 

Den Jahrestag der DKP-Gründung nutzte der Deutschlandfunk für einen antikommunistischen Beitrag. Hier wird aus bürgerlicher Perspektive die DKP behandelt, als sei von ihre eine Revolution zu erwarten gewesen und der Radikalenerlass, mit dem Kommunisten mit Berufsverboten belegt wurden, schamlos damit begründet. Wir nehmen diesen Tag dagegen zum Anlass, dazu aufzufordern, sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung wissenschaftlich auseinanderzusetzen: Nur, wer die Wirklichkeit kennt, kann auch antikommunistischer Hetze etwas entgegensetzen oder revisionistische Verzerrungen der Wirklichkeit erkennen.