Nordirland
Stirbt Loch Neagh?
Am vergangenen Wochenende protestierten Umweltschützer am Ufer des in der Nähe von Belfast (Nordirland) gelegenen Sees gegen das Absterben von Loch Neagh.
Es geht um den größten irischen und - da er in Nordirland liegt - zugleich größten Binnensee Großbritanniens. Immerhin mit einer Wasseroberfläche von Dreiviertel des Bodensees. 40 Prozent des Trinkwassers von Nordirland stammen aus dem See. Noch kann das Trinkwasser aus der Tiefe des Sees abgepumpt werden.
Aber: In diesem Sommer explodierte die Zahl der Cyanobakterien (früher Blaualgen genannt). Wassersport, Schwimmen, Angeln verboten. Trinken des Oberflächenwassers kann bei Mensch und Tier zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Fischer und Wassersportvereine sind bankrott.
Gründe für die Plage: jahrelange Überdüngung von Feldern an den Ufern des Sees und der in ihn fließenden Flüsse. Dazu jetzt die Erwärmung des Sees um ein Grad. So viel kann bei komplexen Ökosystemen ein Grad bewirken!
Die Umweltschützer sind empört, dass Wissenschaftler schon seit vielen Jahren vor der Gefahr warnen, die Behörden aber nichts unternommen haben.