Ozeane

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Marine Hitzewellen im tiefen Wasser besonders schädlich

Ein Phänomen der begonnenen Weltklimakatastrophe sind die marinen Hitzewellen, die diesen Sommer ein bedrohliches Ausmaß angenommen haben.

Korrespondenz

Rote Fahne News hat darüber im Zusammenhang mit den Wetterkatastrophen Starkregen und Überschwemmungen in Griechenland, Bulgarien und Libyen berichtete. Das viel zu warme Mittelmeer sorgt in Verbindung mit den hohen Temperaturen an Land dafür, dass mehr Wasser verdunstet und dies wiederum Starkregen begünstigt.

 

Die hohen Wassertemperaturen set­zen Fi­schen und anderen Meeresbewohnern schwer zu: Sie kön­nen nicht schwit­zen und ha­ben auch sonst kaum Mög­lich­kei­ten, ih­re Kör­per­tem­pe­ra­tur zu re­gu­lie­ren. An­ders als bis­her ge­dacht, kön­nen sie oft nicht ein­mal nach un­ten in küh­le­re Was­ser­schich­ten aus­wei­chen. Nach ei­ner ak­tu­el­len Un­ter­su­chung, die ge­ra­de im Wis­sen­schafts­jour­nal Na­tu­re Cli­ma­te Chan­ge er­schie­nen ist, tre­ten Hit­ze­wel­len auch in tie­fem Was­ser auf. In Tie­fen von 50 bis 200 Me­ter sei­en sie so­gar in­ten­si­ver als an der Ober­flä­che und dau­er­ten zu­dem län­ger an, schreibt ein Team um Eli­za Frag­ko­pou­lou vom Cent­re of Ma­ri­ne Sci­en­ces der por­tu­gie­si­schen Uni­ver­si­ty of Al­gar­ve.

 

„Stu­di­en ha­ben sich bis­her auf die Tem­pe­ra­tu­ren der Mee­res­ober­flä­che kon­zen­triert, denn dort ist die Da­ten­la­ge auf­grund von Sa­tel­li­ten­mes­sun­gen viel bes­ser als in grö­ße­ren Was­ser­tie­fen“, sagt Chris­ti­an Wild, Mee­res­öko­lo­ge an der Uni Bre­men. Die Forscher und Forscherinnen um Eli­za Frag­ko­pou­lou ha­ben da­ge­gen Da­ten des Coper­ni­cus-Pro­gramms ana­ly­siert, bei dem Mes­sun­gen von Sa­tel­li­ten mit Vor­ort-Mes­sun­gen in den Ozea­nen kom­bi­niert wer­den.

 

Sie stellten fest, dass Hit­ze­wel­len ih­re höchs­te In­ten­si­tät nicht an der Ober­flä­che ha­ben, son­dern in ei­ner Tie­fe zwi­schen 50 und 250 Me­ter. Noch tie­fer wird das Was­ser zwar wie er­war­tet wie­der küh­ler. Al­ler­dings dau­ert es dort et­wa dop­pelt so lan­ge wie an der Ober­flä­che, bis die Hit­ze­wel­le vor­bei ist und sich das Was­ser wie­der auf sei­ne Nor­mal­tem­pe­ra­tur ab­ge­kühlt hat.

 

Unter anderem sind Kalt­was­ser-Ko­ral­len­rif­fe be­droht, die in Was­ser­tie­fen von hun­dert bis mehr als 1000 Me­ter vor­kom­men. Bis­her dach­te man, dass die­se Ko­ral­len an­ders als sol­che aus seich­tem Was­ser ver­gleichs­wei­se si­cher vor Hit­ze­wel­len sind. Die marine Artenvielfalt leidet extrem unter den Hitzewellen im tiefen Wasser von Meeren.