Aktionstag Fridays for Future
Leverkusen: Konzerne, darunter Bayer, standen am Pranger
Dass es nach langer Zeit auch in Leverkusen wieder einen „friday for future“ gab, ist sehr zu begrüßen. So beteiligten sich gut 100 Menschen am Demozug, bei dem vor allem eine Gruppe Schüler mit ihren lautstarken Parolen wie „Streik in der Schule, Streik in der Fabrik – das ist unsre Antwort auf eure Politik!“ für eine kämpferische Stimmung sorgte.
Die Demoroute über die vielbefahrene Stadtautobahn war gut gewählt – wenn auch leider die Polizei uns daran hinderte, alle Fahrspuren „in Besitz zu nehmen - und Autofahrer wie Fußgänger wurden aufmerksam. In fast allen Redebeiträgen bei der Abschlusskundgebung fielen die kapitalismuskritischen Töne auf.
Die Coordination gegen Bayergefahren griff offensiv an, dass Bayer mit Glyphosat sowohl die Gesundheit wie unsere Lebensgrundlagen aus nacktem Profitinteresse ruiniert. Besondere Empörung rief hervor, dass Bayer gerichtlich gegen einen Beschluss des luxemburgischen Parlaments zum Verbot von Glyphosat vorgeht. Große Empörung auch in einem weiteren Redebeitrag: Die Stadt Leverkusen will dem Chemiekonzern Currenta das Abpumpen von jährlich 350 Mio. Kubikmeter Grundwasser vom Rheinufer genehmigen. Energiemonopole, Chemie- und Lebensmittelkonzerne - sie standen mit ihrer unbegrenzten Profitgier bei der heutigen Kundgebung in der Schußlinie wie noch bei keiner früheren FFF-Kundgebung.
Unser Auftreten mit unserem MLPD-Transparent war natürlich auch der Demoleitung nicht entgangen. Also ließ es sich erwartungsgemäß ein aggressiver Antikommunist nicht nehmen, gegen die „marxistisch-leninistisch-stalinistisch-diktatorische Partei MLPD“ zu hetzen. Als wir der sich anschließenden „zahmen Bitte“ der Demoleitung, unser Transparent doch einzupacken oder uns doch wenigstens abseits zu stellen, natürlich nicht nachkamen, zog sich diese resigniert zurück.
Schließlich gab es noch ein kurzes Interview mit der Lokalredaktion: Es geht nicht nur ums Klima, sondern um unsere gesamte Umwelt, es geht um keine Krise mehr, sondern eine begonnene die Existenz der Menschheit bedrohende Umweltkatastrophe; wer die Umwelt retten will, muss sich Gedanken über eine andere Gesellschaft machen, die für die MLPD der echte Sozialismus ist. Dabei schließen wir uns im Kampf um unsere Lebensgrundlagen mit allen Umweltkämpferinnen und -kämpfern zusammen - viel „Stoff“ für einen Redakteur. Doch leider fand ich dazu keine Zeile im Lokalteil der Zeitung ...