Aktionstag Fridays for Future
Düsseldorf: Ernste Debatten um sozialistische Perspektive
„Ist die Umwelt im Kapitalismus noch zu retten?“ Mit dieser kurzen Frage forderten wir bei der Fridays-for-Future-Demo zur Diskussion heraus und warben mit den druckfrischen Flyern für das in Kürze erscheinende Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“
Mehrere reagierten mit „gute Frage!“. Auf der Suche nach gesellschaftlicher Alternative kommt mancher auf die Idee, „eine Ökodiktatur“ müsse her.
Doch dieser von faschistoiden Leugnern der Umweltkatastrophe genutzte Begriff geht in eine falsche Richtung. Wir leben in einer Diktatur des Finanzkapitals und wir benötigen eine Diktatur des Proletariats – eine sozialistische Gesellschaft mit breiter Demokratie für die mit den Arbeitern verbundenen Massen! Nur auf dieser Grundlage wird die Gesellschaft in der Lage sein, den Notwendigkeiten, die sich aus der drohenden Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur ergeben, konsequent Rechnung zu tragen.
Immer wieder drehen sich tiefgehende Diskussionen um die Auswertung der historischen Erfahrungen, um die Frage, wie eine revisionistische Entartung zu verhindern ist. Viele winken bei der Schlussfolgerung für Sozialismus ab mit dem Hinweis „DDR ist doch gescheitert“. Wir argumentieren, dass der Sozialismus nicht gescheitert ist, sondern die hoffnungsvollen Ansätze in der DDR verraten wurden von einer neuen Bourgeoisie, die den Kapitalismus restaurierte.
Bemerkenswert: Oft kam früher beim Angebot des Buchs „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ die dankend ablehnende Reaktion, dass man schon Bescheid wisse, vieles schon gelesen habe. Gestern erlebten wir solches nicht mehr.
In Düsseldorf folgten ca. 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Aufruf der Fridays-for-Future-Organisatoren. Das antikommunistisch motivierte Parteifahnenverbot ist noch immer nicht aufgehoben. Aber es kommt kein Einspruch mehr, wenn wir Flyer verteilen oder Bücher anbieten.
Viele suchen bei all der Enttäuschung über Ampel und Grüne nach organisatorischen Alternativen. Da war es bedeutend, dass erstmals die Umweltgewerkschaft mit einem Stand dabei sein konnte. Die Aktivisten berichteten, dass auch an diesem Stand die Diskussionen schnell bei Fragen der gesellschaftlichen Alternative und beim Sozialismus landeten.