Griechenland
Nach der Feuerwalze kam die Flut
Iordanis Georgiou berichtet für "Rote Fahne News" aus Griechenland:
Wangelis, der in der Stadt Orestiada an der Grenze zur Türkei lebt, sagte mir vor kurzem ganz resigniert: „Wir leben seit mehr als drei Wochen mit den ständigen Bränden und haben große Angst, dass das Feuer auch zu uns kommt. Wir haben kaum Schlaf. Es gibt kaum Schläuche zu kaufen, um unser Haus zu schützen, wenn es brennt. Jeder hat überall im Haus volle Eimer mit Wasser. Wir bekommen ständig SMS-Warnungen von der Regierung, das Haus nicht zu verlassen und die Fenster zu schließen. Wir hören kaum auf diese Warnungen. Die jungen Leute sind alle in den Wäldern und in den Dörfern, wo es brennt, um anderen Menschen und den Tieren zu helfen und um sie aus der Gefahrenzone zu bringen. Die Hände der Helfer sind mit teils offenen Brandblasen übersät, wenn sie für ein paar Tage zurückkehren, um sich zu erholen und dann weiterzumachen.
Der Schaden ist enorm, an Menschen, an Tieren, an den schönen riesigen Wäldern im Evros-Gebiet. Über zwei Wochen konnte man in Nordgriechenland den Rauch riechen und an vielen Tagen war der Himmel grau. Es waren die größten Brände der Geschichte.“
Das Feuer ist jetzt einigermaßen unter Kontrolle. Dafür steht jetzt die Stadt Volos wegen der starken Regenfälle unter Wasser. Es gibt keinen Strom und kein Trinkwasser mehr in Volos. Viele Menschen, mit denen ich gesprochen habe, sagen: „Hört das denn nie auf? Man kann nicht mehr atmen, jeden Tag eine neue Katastrophe!
Die Ebene in der Gegend von Neos Monastirio Domokos in Fthiotida hat sich in einen riesigen See verwandelt. Dutzende von Menschen jeden Alters sind im Dorf eingeschlossen. Ernten, Maschinen und Einrichtungen wurden durch das angesammelte Wasser und die Trümmer schwer beschädigt. Viele Menschen versuchen, die überschwemmten Straßen zu überqueren und Supermärkte und Geschäfte zu erreichen, um Wasser und Lebensmittel zu kaufen.
Auch hier liegt die Verantwortung bei der kriminellen Regierung Mitsotakis. Die aktuelle Katastrophe bestätigt auf dramatische Weise das Fehlen der notwendigen Hochwasserschutzinfrastruktur und die mangelhafte Instandhaltung der vorhandenen Infrastruktur. Was sie gut können, ist, alle paar Stunden eine SMS zu schicken, um die Leute zu erschrecken und sie aufzufordern, ihre Häuser nicht zu verlassen und nicht in die Betriebe zu gehen. Die Polizei sperrt die Straßen und niemand kommt durch.
Doch viele Menschen wählen den Weg des Kampfes. Am Nachmittag des 5. September fand in Alexandroupolis eine große Kundgebung statt, zu der Gewerkschaften und städtische Institutionen unter dem Motto "Nie wieder" aufgerufen hatten. Hunderte von Menschen und Arbeitern forderten Sofortmaßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der natürlichen Umwelt sowie umfassende Unterstützung und Entschädigung für alle, die von den verheerenden Bränden im Evros betroffen sind. Die Kundgebung war eine Solidaritätsbekundung mit den Brand- und Flutopfern.
Die Hauptforderungen waren
- Finanzielle Soforthilfe für alle Betroffenen zur Deckung der grundlegenden Überlebensbedürfnisse!
- 100-prozentige Entschädigung ohne Bedingungen und Vorbedingungen für die Reparatur der Schäden an Häusern, Lagerhäusern, Ställen und Anlagen! Entschädigung für das ums Leben gekommene Vieh, für alle Ausrüstungen!
- Futtermittel für alle Viehzüchter, solange dies für die Ernährung der Tiere erforderlich ist! Bienenfutter für Imker!
- Mietzuschüsse für Bedürftige, solange die Häuser renoviert werden müssen!
- Wissenschaftliches Personal in den Forstämtern für Hochwasserschutz, Wiederaufforstung und Waldschutz sowie Arbeitskräfte aus den betroffenen Gebieten dauerhaft einsetzen! Einstellung von Feuerwehrleuten, Festanstellung aller Vertragsarbeiter!
Dieser Artikel steht Leserinnen und Lesern von Rote Fahne News kostenfrei zur Verfügung. Die Erstellung von Rote Fahne News ist jedoch nicht kostenlos. Hier erfahren Sie / erfahrt ihr, wie man bequem für Rote Fahne News spenden kann!