3. Internationale Bergarbeiterkonferenz

3. Internationale Bergarbeiterkonferenz

Kontinentalvorbereitungsgruppe Europa gewählt - Ein großer Schritt voran

Auf der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz in Truckenthal fand am Vormittag des 3. September das Kontinentaltreffen Europa statt.

Von ffz

Das Treffen war vom Geist der vorangegangenen Generalversammlung geprägt. Es war deutlich: Kämpfe, die geführt werden, müssen koordiniert werden! Keine internationalen Arbeiterkämpfe dürfen mehr alleine bleiben! In der Diskussion kam heraus, dass viele Monopole - ein konkretes Beispiel war EON - in verschiedenen Ländern tätig sind. Nur treten sie in manchen Ländern im Hintergrund auf, sind aber voll verantwortlich für die Firmenpolitik, die vor Ort gemacht wird. Deshalb ist die bessere Koordinierung und Zusammenarbeit der Bergarbeiter mit Arbeitern aus anderen Sparten international nötig.

 

Es kam die Frage auf, ob überhaupt in den bestehenden Gewerkschaften gearbeitet werden soll, oder ob eigene, kämpferische Gewerkschaften aufgebaut werden sollten. Hier war sich das Treffen nach intensiver Diskussion einig: Das wäre ein Fehler und eine Schwächung der Gewerkschaften. Der historische Fehler der KPD in Deutschland, die kämpferischsten Gewerkschafter in eigenen Gewerkschaften zu organisieren und die Masse der Arbeiter der rechten Gewerkschaftsführung zu überlassen, darf sich nicht wiederholen!  Die übergroße Mehrheit des Treffens sprach sich für die Arbeit innerhalb der Gewerkschaften aus - und dafür, die Gewerkschaften zu Kampforganisationen zu machen. Betont wurde, dass es wichtig ist, den gewerkschaftlichen Rahmen auch immer wieder zu durchbrechen, damit die Arbeiter selbständig kämpfen lernen.

 

Praktische Fragen, wie die Koordinierung und Vernetzung betrieben werden soll, dass Besuche und Solidaritätsstreiks wichtige Mittel sind etc. wurden leidenschaftlich diskutiert. Außerdem wurde deutlich, dass die Solidarität der Arbeiter auch über ihre jeweilige Branche hinaus organisiert werden muss und mit den Frauen und Familien. Denn gerade letztere werden seitens der Monopole unter Druck gesetzt, damit sie auf ihre kämpfenden und streikenden Männer einwirken sollen. Ein Automobilarbeiter wies darauf hin, das es wichtig für die Arbeiter ist, die Erfahrung zu machen, wie es ist, selbstständig zu streiken. Das ist, gerade in Deutschland, heute nicht mehr selbstverständlich. Die Kollegen nehmen es auch in Angriff, wenn sie es einmal beschlossen haben.

 

Kampfmaßnahmen der Arbeiter müssen zusammenkommen! Das war eine der Erkenntnisse des Treffens. Dazu können verschiedene Kampfformen, wie Besuche, Solistreiks etc. genutzt werden. Andreas Tadysiak, Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung, betonte, dass eine Selbstveränderung nötig ist. Aktionen müssen vorab bekannt gemacht, Solidaritätsbesuche müssen gemacht werden. Er schlug vor, eine gemeinsame Vorbereitungsgruppe für eine Kontinentalkoordinierung einzurichten, diese Vorbereitungsgruppe zu wählen und perspektivisch auf eine Kontinentalkonferenz hinzuarbeiten, die das aufbauen soll. Als organisatorisches Vorbild für diese Kontinentalkonferenz soll die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz dienen. Nach intensiver Diskussion stellten sich Mitglieder der Delegationen aus Kasachstan, Georgien, aus der Türkei und aus Deutschland zur Verfügung.

 

Außerdem wurden folgende Ergebnisse festgehalten: Kein Kampf darf mehr alleine stehen! Solidaritätsstreiks werden diskutiert. Vor Kämpfen wird sich gegenseitig informiert. Bei spontanen Kämpfen wird diese Information nachgeholt. Die Mittel, die gebraucht werden, werden besprochen. Es wird in den Gewerkschaften gearbeitet. Es wird daran gearbeitet, Gewerkschaften zu Kampforganisationen zu machen. Es wird breit zu Organisationen Kontakt hergestellt - auf antifaschistischer Grundlage, Besuche werden organisiert.