Köln
Ford, IG Metall, Betriebe – Wachsende Diskussion gegen antikommunistisches IG-Metall-Seminar
Der Skandal, dass ein Vertrauensleutebereich bei Ford ein Seminar mit dem Ex-Verfassungsschutzmann Rudolf van Hüllen durchführen will, wird bekannt. In ganz Deutschland finden Diskussionen unter Kollegen und Gewerkschaftern statt, darunter auch Betriebsräte und Mitglieder von Vertrauenskörpern und Leitungen.
Hier einige Stimmen:
„Wenn die IG Metall so etwas genehmigt… . Ich bin sprachlos! Ein Ex-Geheimdienstler als Referent? Der bringt doch die gleichen Argumente wie die AfD. Warum laden sie nicht gleich ein Mitglied der AfD als Referenten ein. Das ist unvorstellbar! Die Gewerkschaften müssen klar gegen rechts sein. Das Seminar ist völlig inakzeptabel! Diese Bereichsleitung des Vertrauenskörpers sollte sich dazu erklären!“
„Ich bekomme den Eindruck, dass die IG Metall hier vom Verfassungsschutz unterwandert wird. Wer weiß das schon – auch in der SPD könnten Leute vom Verfassungsschutz sein. Denn wenn sich die konsequent linke Richtung wirklich durchsetzen würde, wäre die SPD ja überflüssig.
Wir haben schon länger ein Problem, dass gegen links gearbeitet wird. Auch von Betriebsräten bzw. von manchen in der Gewerkschaft. Vor 50 Jahren, im August 1973, war der große Ford-Streik. Damals versprachen Betriebsräte den Kollegen, dass keiner gekündigt würde. Und dann? Rechte Betriebsräte und Polizei arbeiteten eng zusammen, um die Streikführer zu verhaften und zu kündigen. Und auch heute arbeiten Betriebsräte zusammen mit der Geschäftsleitung daran, kämpferische Kollegen zu mobben oder zu versetzen. So viel zur Meinungsfreiheit!“
„Ein Seminar zum Thema „Linksradikale, antidemokratische Organisationen“? Da wird ja der Bock zum Gärtner gemacht. Du kennst ja meine Meinung zu den Unvereinbarkeitsbeschlüssen gegen die MLPD, sie gehören abgeschafft. Nach meiner Sichtweise kann man nur die als extrem betrachten, die militärisch aktiv sind. Die Kollegen wünschen sich gegen rechts mehr Bildungsarbeit in der IG Metall. Meiner Meinung nach sind wir in unseren eigenen Reihen argumentativ offensichtlich so schwach, dass es manchem leichter fällt stattdessen gegen links zu schießen.“
Viele Funktionäre wollen sich „informieren“, was es mit dem Seminar auf sich hat. Man kann davon ausgehen, dass die Auseinandersetzung in den Reihen des Gewerkschaftsapparats tobt.
In den Gesprächen wird zum einen deutlich, dass die Methode „rechts gleich links“ abgelehnt wird. Dass ein Ex-Verfassungsschutzmann Referent sein soll, ist eine rote Linie.
Zugleich zeigt sich ein großes Bedürfnis nach Diskussion über „linke Organisationen“. Was ist eigentlich genau „links“? Wo ist der Unterschied zwischen Linkspartei, MLPD oder auch dem „Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD“, die an einzelnen Betriebstoren in Deutschland stehen? Was sind ihre Ziele und Programme? Warum wird so gegen die MLPD und die ihr zugerechneten Kollegen gehetzt? Wie kommt man zum Sozialismus und wie werden dort die Produktion, das Leben und die Demokratie organisiert? Wie verhindert man, dass der Sozialismus nicht wieder schief geht oder Parteien an der Macht diese missbrauchen?
Das sind wichtige, zu klärende Fragen in der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. Das antikommunistische Seminar ist der untaugliche Versuch von Reformisten, die am Kapitalismus und ihren Pöstchen darin kleben, und von der Regierung im Auftrag der Konzerne (mittels Verfassungsschutz-Rentnern wie dem MLPD-Hasser van Hüllen) diese Diskussion zu unterbinden. Das wird nicht gelingen. Wir brauchen eine anti-antikommunistische – also weltanschaulich offene – Massendiskussion über den Sozialismus in den Gewerkschaften. Das geplante Seminar dagegen schürt antikommunistische Vorbehalte und gehört abgesetzt!
Die MLPD lädt alle ein, in der Kampagne für ein neues Ansehen des echten Sozialismus ihre Fragen zu klären – kommt zu Veranstaltungen (siehe Aktivitätenkalender), schaut gemeinsam die Filme wie „Was ist eigentlich Sozialismus/Kommunismus?“ und wendet euch an die MLPD vor Ort!