Aus der Türkei

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Kamil Kartal kommt zur Internationalen Bergarbeiterkonferenz

Kamil Kartal, selbst Arbeiter, ist ein Gewerkschafter, der türkeiweit bekannt ist, insbesondere seit der Bergbaukatastrophe von Soma, bei der 301 Bergarbeiter ihr Leben verloren haben.

Korrespondenz

Als Gewerkschafts- und Arbeiterführer setzt er sich konsequent für die Interessen der Bergleute und ihrer Familien ein. Er ist aufs Engste mit den Arbeits- und Lebensbedingungen sowie den  Kämpfen der Bergarbeiter und ihrer Familien verbunden.

 

Seit seinem 18. Lebensjahr ist er gewerkschaftlich aktiv. Während des Militärputschs von 1980  war er über zweieinhalb Jahre im Gefängnis. Unermüdlich arbeitet er am Aufbau von Gewerkschaften. Als 1982 der Dachverband der Revolutionären Arbeitergewerkschaften (DISK) verboten wurde, war er in Türk-IŞ aktiv.  Ab 1992, als DISK wieder zugelassen wurde, hat er führend den Aufbau der Gewerkschaften bei DISK vorangetrieben.  Er gehört zu den ältesten und erfahrensten Gewerkschaftsorganisatoren in der Türkei.

 

Im Mai 2022 wurde er zusammen mit Bergleuten aus Soma auf dem Marsch nach Ankara verhaftet. Seine damalige Rede mit dem Worten „Ist es so, Regimentskommandeur?“ wurde berühmt und zeigt seinen unerschrockene Einsatz. Dieser ermutigte die Arbeiter, mit ihrer Angst vor der Unterdrückung durch die faschistische Erdoğan-Diktatur fertig zu werden.

 

„Der Staat soll die Täter zur Rechenschaft ziehen, wenn er kann! Der Staat, der es nicht schafft, ein Arschloch von Chef zur Rechenschaft zu ziehen, will seine Macht an uns erproben? Ist es so, Regimentskommandeur? Wir sind hier! Jahrelang wurden in dieser Mine die Körper unserer Freunde zerstückelt. Jetzt wollt ihr uns eure Macht zeigen und wir sollen uns vor dieser Macht fürchten? Bei Gott, wir haben keine Angst vor Ihnen, wir haben kein Angst vor Ihnen.“ (Gazeteduvar.com, 25.05.2022)

 

Inzwischen gibt es ein Buch mit dem gleichen Titel von ihm und über ihn.