Umfrage zum Umweltbewusstsein
Mehrheit der Deutschen bereitet die Klimafrage große Sorge
61 Prozent der Menschen empfinden „Plastikeinträge in die Natur“ und 58 Prozent den „Klimawandel“ - wie die Herrschenden die begonnene globale Klima- und Umweltkatastrophe verharmlosend nennen - als „sehr bedrohlich“. Das ergab eine gemeinsame repräsentative Umfrage des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamts (UBA) zum „Umweltbewusstsein in Deutschland 2022“.¹
„Demnach befürworten 91 Prozent der Befragten prinzipiell einen umwelt- und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft.“² Das ist die Erwartung oder Forderung der übergroßen Mehrheit der Menschen an Regierung und Konzerne. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90 / Die Grünen) sieht darin nur einen Auftrag, „vorzusorgen und uns an die Folgen der Klimakrise anzupassen.". Kein selbstkritisches Wort dazu, dass auch nach Ansicht von Wissenschaftlern jetzt schon klar ist, dass die Bundesregierung längst ihr unzureichendes und willkürliches 1,5-Grad-Ziel beim globalen Temperaturanstieg völlig verfehlen wird. Mit ihrer Anpassungsstrategie bringt sie ihre Hilflosigkeit und Kapitulation vor drastischen Umweltschutzmaßnahmen zum Ausdruck.
Interessant ist deshalb an der Umfrage, dass die meisten Menschen beim Umweltschutz wenig Hoffnung in Regierung und Monopole setzen. Das umweltpolitische Engagement der „Industrie und Wirtschaft“ sehen die Befragten gerade mal bei 15 Prozent, das der Bundesregierung bei 30 Prozent, gegenüber knapp 70 Prozent bei den Umweltverbänden.
„Gleichzeitig befürchten aber drei Viertel der Befragten, dass sich (im Zuge von Umweltschutzmaßnahmen) die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert. 39 Prozent haben zudem Angst vor einem sozialen Abstieg.“2 Für reaktionäre Kräfte ein Beweis, dass die Leute für Umweltschutz seien – aber nur „solange es sie nichts kostet“. Doch in der Befürchtung, dass sich „die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert“, drücken sich die Erfahrungen der Massen mit der Politik der Herrschenden aus, bei der die Monopole finanziell außen vor bleiben oder gar subventioniert werden, während die finanziellen Lasten von Umweltschutzmaßnahmen auf die Massen abgewälzt werden. Die Spaltung zwischen sozialer Frage und Umweltschutz nutzt nur den Monopolen!