Preissteigerung bei Kleinwagen besonders hoch

Preissteigerung bei Kleinwagen besonders hoch

Autos für Normalverdiener bald nicht mehr bezahlbar?

In Auswertungen über die Entwicklung des Automarkts hat der ADAC festgestellt: zwischen 2017 und 2023 ist der Durchschnittspreis für Neuwagen von 46. 490 Euro um 28 Prozent auf 59. 972 Euro gestiegen - deutlich höher als die offizielle Inflationsrate.

Von wb

Bei  Kleinwagen haben sich die Preise um 35 Prozent verteuert und bei Kleinstwagen gar um 55 Prozent! „Eine der Folgen dieser Entwicklung ist, dass das Angebot an günstigen Modellen in Deutschland extrem ausgedünnt ist. Nur noch vier Modelle sind demnach zu einem Listenpreis von unter 15 000 Euro zu haben.  ... Und auch diese Fahrzeuge haben sich laut ADAC stark verteuert. So sei der Dacia Sandero bis 2019 noch für weniger als 7000 Euro zu haben gewesen. Heute liege die günstigste bestellbare Variante bei knapp 14 000 Euro.“ [1]

 

Ein Grund ist, dass VW & Co die günstigsten Fahrzeug-Varianten aus dem Programm genommen haben. So wird der Golf, dessen Einstiegsmodell einen 90-PS-Motor hatte, jetzt nur mehr mit einem 130-PS-Motor angeboten; zu einem rund 50 Prozent höheren Preis. Bei kleineren E-Autos schlugen die Autokonzerne beim Preis noch mehr zu; insbesondere, nachdem der Staat seine Förderung zeitweise stark erhöht hatte. So verlange Renault für den Kleinstwagen Twingo in der Elektrovariante 12 000 Euro mehr als für das gleiche Modell mit Verbrennungsmotor. Angesichts des Listenpreises von mindestens 28 000 Euro sei davon auszugehen, dass Renault die staatliche Förderung von Anfang an auf den Preis aufgeschlagen habe – zulasten der Steuerzahler.1 Gleichzeitig kritisiert der ADAC Hersteller, die ungeachtet der hohen Preise an wichtigen Ausstattungsmerkmalen sparen.

 

Die Auswertungen machen deutlich, dass die Autokonzerne mit Sitz in Deutschland zu den Preistreibern gehören. Ihre geänderte Strategie, sich auf höherpreisige Modelle zu konzentrieren, mit der sie die Politik der Profitmaximierung auf die Spitze treiben, geht zu Lasten der Arbeitsplätze der Automobilarbeiter und zu Lasten der Masse der Menschen. Letztere werden von Automonopolen und Regierung regelrecht in die Zange genommen: einerseits weil viele von uns aufgrund des unzureichenden Angebots des öffentlichen Nahverkehrs zum Kauf und zur Nutzung eines Autos gezwungen werden; andererseits, weil Kauf und Unterhalt eines PKWs kaum mehr bezahlbar sind.

 

Auch ein Grund, diese Vekehr-te Politik grundsätzlich infrage zu stellen und sich mit der Perspektive einer sozialistischen Gesellschaftsordnung auseinanderzusetzen, in der das Bedürfnis der Massen nach Mobilität sozial und ökologisch gelöst wird.