Werbeumzug durch Gelsenkirchen-Hassel
Wenn Bergbau auf Sozialismus trifft
Wir treffen uns Samstagnachmittag zu einem Werbeumzug im Arbeiterwohngebiet Gelsenkirchen-Hassel, ausgerüstet mit Lautsprecher, Flyern, "Rote Fahne-Magazin" und Büchern der Reihe REVOLUTIONÄRER WEG, um für die Bergbauarbeit der MLPD zu werben. In Trupps zu zweit werden wir von Tür zu Tür gehen. Schon auf der Straße kommt uns eine betagtere Frau entgegen, der ich uns als Mitglieder der MLPD und von der Bergarbeiterbewegung Kumpel für Auf vorstelle.
„Und, was habt ihr zu verkaufen?“, fragt sie mit Blick auf das Infomaterial in unseren Händen. „Wir werben für die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz, die dieses Mal in Deutschland, in der Thüringer Salzbergbau-Region stattfindet.“
„Ach ja, der Bergbau. Mit dem haben sie hier ja Schluss gemacht. Das ist eine Schande!“ „Ja, im Ruhrgebiet und im Saarland“, antworten wir, „da haben sie Zehntausende Arbeitsplätze vernichtet und verbrannte Erde hinterlassen. Aber die Bergleute existieren weiter, in Deutschland und weltweit. Es sind über 50 Millionen, die gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und den Raubbau an den Naturschätzen kämpfen“.
„Da habt ihr recht! Wenn man unsere Erde anschaut, ist doch schon überall verbrannte Erde! So kann es wirklich nicht weitergehen!“
„Ja! Was da abläuft, ist bereits eine regelrechte globale Umweltkatastrophe – soweit haben es die Herrschenden schon gebracht. Sie reißen die Erde und die ganze Menschheit in den Abgrund, wenn wir nicht dagegen aufstehen.“ „Solange sich bei denen alles nur um den Profit dreht, wird sich nichts ändern – das können Sie mir glauben“, erwidert sie mit Nachdruck.
„Da haben Sie recht! Deshalb gibt es auch nur einen Ausweg: Wir müssen weltweit das Profitsystem abschaffen und eine solidarische Gesellschaftsordnung aufbauen, wo Schluss ist mit ‚jeder gegen jeden‘, und wo für die Bedürfnisse der Menschen produziert wird, zum gegenseitigen Nutzen und im Einklang mit der Natur. Das nennen wir Sozialismus. Wenn sich die Bergleute einig werden, dann sind sie eine Macht, die zur Verwirklichung dieses Ziels beitragen kann.“ „Warum habe ich davon bisher noch nichts gehört?“
„Weil die Herrschenden mit ihrer Macht alles dafür tun, den Sozialismus in den Dreck zu ziehen und sachliche Informationen über die sozialistische Alternative aus den Medien fernzuhalten. Was halten Sie davon, diese Ausgabe unseres Magazins Rote Fahne mitzunehmen? Es behandelt viele Fragen und Antworten, warum der Sozialismus die Alternative zum Kapitalismus ist. Es kostet 2,50 Euro.“ „Einen Moment, ich schau mal, ob ich es klein habe…“
Wenig später wechselte ein weiteres Exemplar dieser Ausgabe des Rote Fahne Magazins die Besitzerin – eine Frau, die neugierig auf die Straße getreten ist. „Meine Freundin, die ich zum Kaffee da habe, interessiert sich sicher auch für das Thema.“ Die kommt im selben Moment hinzu: „Sind sie von der AfD?“ „Auf keinen Fall!“, antworteten wir. „Da müssten wir uns ja schämen.“ „Wir kommen von der revolutionären Arbeiterpartei MLPD und sind hier, um für die Bergbauarbeit der MLPD zu werben und dafür auch zu sammeln“
„Jetzt müssen sie sich aber beeilen!“ ruft die andere uns zu und zeigt auf die dunklen Gewitterwolken, die blitzschnell heraufgezogen sind. Wenig später erwischte uns ein heftiger Platzregen, und wir flüchten in die nahegelegene Pizzeria, um unseren leider zu früh beendeten Einsatz auszuwerten. Über 20 Euro an Spenden wurden für die Bergbauarbeit der MLPD gegeben. Der Wirt, ein ehemaliger Bergmann, serviert uns ein riesiges Blech leckerer Pizza. Als wir gezahlt haben und gehen, können wir Info-Material zur 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz da lassen. Ein Plakat, das wir ihm bringen werden, will er auch noch aufhängen.