ECOWAS droht mit militärischem Eingreifen

ECOWAS droht mit militärischem Eingreifen

Zwischenimperialistisches Ringen um Niger

Nach dem Militärputsch im Niger will Frankreich die etwa 500 bis 600 französischen Staatsbürger, die sich in dem westafrikanischen Land aufhalten, evakuieren. Am Wochenende hatte es in der nigrischen Hauptstadt Niamey Pro-Putsch-Proteste gegeben.

Von gis

Rote Fahne News hatte am Samstag mit dem Artikel Westlichen Imperialisten geht der Putsch in Niger gegen den Strich berichtet.

 

Berichten zufolge gab es auch Demonstrationen vor der französischen Botschaft. Dabei sind dem Vernehmen nach französische Flaggen abgerissen und durch nigrische und russische Flaggen ersetzt worden. Ob es sich tatsächlich um Demonstrationen handelte oder um eine gestellte Aktion, konnte man nicht genau sehen. Niger galt bis vor Kurzem als einer der letzten "stabilen" Anker der westlichen Imperialisten in Westafrika. Frankreich hat im Niger sowie im benachbarten Tschad etwa 2.500 Soldaten stationiert. Viele Imperialisten haben großes Interesse an dem Land, u.a. wegen seiner Rohstoffe, darunter große Uranvorkommen. Es findet jetzt ein Hauen und Stechen um Macht und Einfluss in der Region statt, u.a. zwischen der EU und Russland, aber auch China.

 

Jetzt hat die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS auf einer Sondersitzung in Nigeria am Sonntag grünes Licht für einen Militäreinsatz gegeben, wenn der "demokratisch gewählte" nigrische Präsident Mohamed Bazoum nicht binnen einer Woche wieder eingesetzt werde. Die EU stellt sich auf die Seite der ECOWAS-Staaten. Diese verhängte auch Reise- und Wirtschaftssanktionen gegen Niger.

 

Auf der anderen Seite aber haben zwei Länder, die selbst Mitglieder des ECOWAS-Bundes sind, Mali und Tschad, erklärt, dass sie gegen das militärische Eingreifen der ECOWAS sind und ggf. die Putschisten in Niger militärisch unterstützen würden.