Griechenland

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Wetter- und Brandkatastrophe - Schutzmaßnahmen dringend erkämpfen - Erste Arbeiterstreiks

In Griechenland folgt eine verheerende Hitzewelle auf die andere, unterbrochen durch einen oder zwei etwas gemäßigte Tage. Temperaturen über 40 Grad sind an der Tagesordnung, die Spitzen von 44 bis 46 Grad sind für alte und kranke Menschen nicht mehr nur kaum erträglich, sondern zum Teil tödlich.

Von Iordanis Georgiou/gis
Wetter- und Brandkatastrophe - Schutzmaßnahmen dringend erkämpfen - Erste Arbeiterstreiks

Vorangegangen ist eine monatelange Dürre, dazu kommen zum Teil heftige Winde. Ein Konglomerat von Faktoren, die wie ein Feuerzeug wirken: Eine Feuerwalze rollt durch Attika und bedroht Athen. Der griechische Meteorologe Theodoros Giannaros vom Nationalen Observatorium Athen warnt heute: "Am Donnerstag wird das Brandrisiko vielleicht etwas sinken, aber am Wochenende wird es wieder sehr hoch sein. Das Schlimmste liegt noch vor uns." Er vergleicht die Situation mit 2021, wo viele Zehntausende Hektar Wald und Vegetation verbrannten. Auf der Insel Evia wurden die Olivenbauern ihrer Existenz- und Lebensgrundlage beraubt.

 

Aus der Brandkatastrophe von 2021 sollten Lehren gezogen, Brandschutzmaßnahmen verbessert werden und vieles andere. Im Dezember 2022 demonstrierten Feuerwehrleute in Athen und verlangten von der Regierung entsprechende Maßnahmen. Nichts geschah.

 

Die Feuer - es gibt drei große Brandherde - sind außer Kontrolle geraten. In mehrere Gebieten wälzt sich eine Feuerfront von mindestens 15 Kilometern Länge durch Wälder, Felder, Olivenhaine und Dörfer. Experten berichten, es sei das bisher schwierigste Feuer in Griechenland. Es bewegt sich rasend schnell, heftige Windböen fachen es zusätzlich an.

 

Die MLPD solidarisiert sich mit dem griechischen Volk und fordert mit ihm von der Regierung sofortige wirksame Schutzmaßnahmen! Menschen kämpfen um ihre Existenz, manche um ihr Leben. Viele bleiben in den Brandgebieten, um gemeinsam mit tausenden Freiwilligen ihre Häuser zu retten. Auf den kapitalistischen Staat können sie sich nicht verlassen. Sie sehen mit eigenen Augen, dass Feuerwehrfahrzeuge ankommen und kein Wasser haben oder überhaupt nicht funktionieren. Das ganze Volk ist entsetzt. Die Betroffenen verlieren alles, wofür sie ihr ganzes Leben gearbeitet haben, Haus, Auto und Tiere. In Mandra, ein Ort in Attika, brennen bereits die Häuser. Die Bewohner versuchen mit Decken das Feuer zu löschen. Feuerwehrleute bekämpfen das Feuer mit Spaten. Viele versuchen auch, Tiere wie Schildkröten und Hunde zu retten.

 

Viele Betriebe zwingen die Arbeiter, weiterzuarbeiten, während sich das Feuer nähert und es kaum Luft zum Atmen gibt, die Hitze schon vor dem Feuer unerträglich war und durch das Feuer, das jeden Moment die Fabrik erreichen kann, nochmals gesteigert wird. In Betrieben wie den Schiffswerften von Elefsina und im Gebiet von Mandra, z. B. bei Eunice Wind, wo sich die Situation besonders zuspitzte, haben die Arbeiter die Arbeit niedergelegt, obwohl die Kapitalisten dies verhindern wollten. Der Aufruf der Gewerkschaften, die Arbeit niederzulegen wird stündlich in mehreren Betrieben befolgt. Auch bei dem großen Aluminiumhersteller ETEM haben die Arbeiterinnen und Arbeiter sofort nach dem Aufruf die Arbeit niedergelegt.

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Angesichts der Tatsache, dass bereits Dutzende von Häusern in Flammen stehen, rief Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die Bevölkerung zum "Gehorsam" auf gegenüber den zuständigen Behörden und versprach eine sofortige Erfassung der Schäden und Entschädigung. Das ist blanker Zynismus. Zum einen stimmt nicht mal das, die Geschädigten von 2021 wissen ein Lied von der "Entschädigung" zu singen. Zum anderen müsste Mitsotakis sich doch jetzt schleunigst um die Eindämmung der Feuer kümmern. Er weist jede Verantwortung von sich.

 

Mitsotakis weiß, dass das Durchschnittsalter der Feuerwehrleute bei 47 Jahren liegt. Dass sie keine Zeit zum Ausruhen haben und von einem Einsatz zum nächsten eilen. Die Anzahl der Waldbrandbekämpfer ist seit dem letzten Jahr um 448 auf 14.168 gesunken. Gleichzeitig ist auch der Mangel an Uniformen, Helmen und Stiefeln ein großes Problem. Ein typisches Beispiel aus jüngster Zeit sind die saisonalen Feuerwehrleute in Attika, die in diesem Jahr erst am 22. Juni, mehr als anderthalb Monate nach Beginn der Feuersaison, mit Forststiefeln ausgestattet wurden. Darüber hinaus müssen die Feuerwehrleute, insbesondere die Saisonarbeiter, die Stiefel nicht selten aus eigener Tasche bezahlen. Die Forstbehörde von Lavrio hat für ein riesiges Gebiet keinen einzigen Forstarbeiter anstatt der mindestens 50, die sie haben sollte. Ungeräumte Wälder, nicht vorhandene Waldwege und Brandschutzstreifen, nicht funktionierende Hydranten und die Unterbesetzung und Unterfinanzierung der Feuerwehr andererseits, die mehr als 4.500 offene Stellen zählt, beweisen auch dieses Jahr wieder, dass die verantwortungslose Politik von Regierung zu Regierung weitergeht. Die Waldbrände richten nicht nur unmittelbare Schäden an. Unter anderem multiplizieren sie die Gefahr von späteren Überschwemmungen.

 

Sofortiger wirksamer Brandschutz, Betriebsschließungen bei vollem Lohnausgleich während der Hitzewellen, Ausbau der Feuerwehren, Schlussfolgerungen für die nächste Brandsaison! Das aktuelle Extremwetter im Mittelmeerraum - auch Italien, Spanien, Kroatien sind betroffen - mit den verheerenden Bränden als Folge und weiteren Folgen, die man noch gar nicht alle absehen kann, unterstreicht in aller Deutlichkeit, dass der gesellschaftsverändernde Umweltkampf, die revolutionäre Überwindung des Imperialismus auf der Tagesordnung steht. Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen und manche zerstörerischen Prozesse sind schneller als bisher angenommen. In vereinigten sozialistischen Staaten der Welt werden irrversible Prozesse nicht umkehrbar sein, aber mit vereinten Kräften kann die globale Umweltkatastophe gedämpft und ihr weiteres Ausreifen womöglich verhindert werden.

 

 

 

 

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