Frankreich

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Hetze gegen Proteste mit gefälschten Videos

Im Zusammenhang mit den Protesten, die in Frankreich seit dem Mord an dem 17-jährigen Nahel M. durch einen Verkehrspolizisten nicht mehr abreißen, werden im Internet groteske Falschinformationen verbreitet.

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Hetze gegen Proteste mit gefälschten Videos
Die Verbreitung von Falschinformationen im Internet wird methodisch genutzt, um fortschrittliche Bewegungen in Verruf zu bringen. (Bild: Limon Das)

Hetze gegen die Rebellion: Gefälschte Bilder und Videos, die angeblich die Proteste in Frankreich zeigen, machen in den sozialen Netzwerken die Runde. Das spendenfinanzierte Rechercheprojekt „Correctiv“ hat mehrere Fälle aufgearbeitet.

 

Ein Video soll die von Demonstranten angezündete Alcazar-Bibliothek in Marseille zeigen, in Wirklichkeit zeigt es den Brand des Postamts in Manila – auf den Philippinen – im Mai 2023. Es geht noch wilder: Im nächsten Video werden Autos angeblich von Protestierenden aus einem Parkhaus gestürzt. Tatsächlich sind es Aufnahmen der Dreharbeiten des Aktionfilms „Fast & Furious 8“ von 2016. Dann fahren angebliche Demonstranten mit einem gestohlenen Polizei-Kleinbus – das stammt aus dem Netflix-Film „Athena“ von 2022. Das sind, wohlgemerkt, nur Beispiele.

AfD nutzt KI-Bilder

Im März 23 war bekannt geworden, dass die AfD für ihre Hetzplakate „KI“-generierte „Symbolbilder“ nutzt - eine „Illustration politischer Meinung“, erklärte AfD-Bundestagsfraktionsvize Norbert Kleinwächter der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Es sei gewollt, dass „Stereotype bedient werden“. Scheinbare Fotos wurden also maßgefertigt, um Vorurteile zu verbreiten und zu hetzen; und die AfD gab das freimütig zu und erklärte auch nicht, künftig darauf zu verzichten.

Weiterverbreitung stützt sich auf Unbeteiligte

Videos und Bilder werden gezielt ausgewählt, manipuliert und künstlich erzeugt, um zu verwirren und zu hetzen. Mit böswilliger Absicht erstellt, setzen sie neben Bot-Netzwerken für ihre Weiterverbreitung auf Sensationslust, Geltungssucht und Naivität von Mitläufern, aber auch Unbeteiligten.

 

Was tun? Wir können unseren Augen im Internet nicht trauen und müssen Informationen verantwortungsvoll prüfen, bevor wir sie weiterverbreiten. Und wenn wir Falschinformationen erkennen, dann müssen wir das auch selbst anprangern!