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1800 Kinder, Eltern und Erzieher demonstrierten gegen die „Kitastrophe“!

Seit über einem Jahr setzt sich eine Initiative von Eltern und Erziehern für eine bessere Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen ein. Doch der Stadt Stuttgart fiel nur ein, die Betreuungsgruppen zu vergrößern und so die Belastung der Erzieherinnen und Erzieher zu erhöhen und die Kinderbetreuung zu verschlechtern! Doch damit finden sich immer weniger Menschen ab!

Von wb
1800 Kinder, Eltern und Erzieher demonstrierten gegen die „Kitastrophe“!
Engagierte Kinder, Eltern, Großeltern, Erzieherinnen und Erzieher tragen ihren Protest gegen die "Kitastrophe" in Stuttgart auf die Straße (rf-foto)

Auch der Versuch der zuständigen Bürgermeisterin Isabel Fezer (FDP), den Aufruf zu einer Demonstration „Kitastrophe  - Stoppt den Kita-Notstand“ als „Dramatisierung“ der Kita-Situation zu diffamieren und die Demo verantwortlich zu machen, dass immer weniger Menschen den Erzieherberuf machen wollen, hielt 1800 Menschen nicht vom Demonstrieren ab. Und viele Erzieher waren empört, dass die Stadt untersagte, in ihren Einrichtungen Werbung für die Demo zu machen.

 

Eine Erzieherin berichtet: „Die letzte Tarifrunde in diesem Jahr brachte wirklich keine finanzielle Entlastung  für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Das Ergebnis für dieses Jahr reicht noch nicht mal für einen Inflationsausgleich. So braucht man sich nicht wundern, dass der Unmut der Erzieherinnen und Erzieher weiter wächst, da mit dieser Tarifrunde keine notwendige Aufwertung des Erzieherberufs erfolgt ist.

 

Die Folgen zeigen sich darin, dass sich der Kita-Notstand weiter verschärft.  Es wird schon fast zum Normalzustand, dass manche Kinder erst mit vier oder gar fünf Jahren einen Kita-Platz bekommen. Dass die Eltern kurzfristig eine Teilschließung der Kita hinnehmen müssen und dann nicht mehr arbeiten können. So ist jetzt eine neue Bewegung aus Eltern, pädagogischen Fachkräften, Auszubildenden und Großeltern entstanden, die dieses Dilemma nicht mehr hinnehmen wollen und jetzt dagegen aktiv werden.

 

Die Demonstrantinnen und Demonstranten richteten ihre Forderungen offensiv an die Stadtverwaltung, an die verantwortlichen Politiker, an die Wirtschaft, ihrer Verantwortung gegenüber der Zukunft der Kinder nachzukommen: „Gute Arbeits- und Rahmenbedingungen in Kitas, umfassende frühkindliche Bildung und Erziehung, ausreichend Kita-Plätze und eine verlässliche Betreuung in der Kita gehen Hand in Hand. Dafür stehen wir gemeinsam ein!“

 

Besonders Kinder waren auf der Kundgebung vor dem Rathaus und bei der anschließenden Demo recht laut mit Pfeifen und allem, was sonst noch Krach macht, unterwegs. Beeindruckend auch die vielen selbst gemalten Pappschilder. Laut wurde z.B. gerufen: „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Kita klaut", "... weil man uns die Zukunft klaut“; „Stoppt den Kita-Notstand.“