Nürnberg

Nürnberg

Spannende Sozialismus-Diskussionsrunde mit der MLPD auf dem Südstadtfest

Am Wochenende 30. Juni bis 2. Juli fand in Nürnberg das größte Stadtteilfest, das Südstadtfest, statt. Seit 41 Jahren präsentieren hier die internationalen Kulturvereine, Organisationen und auch Parteien ihre Arbeit, gibt es Live-Musik, internationale Essensstände, Darbietungen von Kindern und Vereinen.

Von der Kreisleitung Nürnberg der MLPD
Spannende Sozialismus-Diskussionsrunde mit der MLPD auf dem Südstadtfest
Infostand der MLPD auf dem Südstadtfest (rf-foto)

Auch wenn es deutlich kommerzieller geworden ist, so ist das Fest eine schöne Tradition, Freunde zu treffen, sich zu informieren und zu diskutieren. Als MLPD-Kreis Nürnberg-Erlangen-Fürth sind wir seit Jahren fester Bestandteil des Festes mit einem Getränkeausschank und Biergarten sowie einem großen Informationsstand, an dem viele Menschen sich über unsere Standpunkte und Literatur informieren.

 

In diesem Jahr haben wir Sonntag Mittag eine Diskussionsrunde zum Thema „Warum der Sozialismus die Alternative zum Kapitalismus ist“ durchgeführt. Schon im Vorfeld luden wir zur Diskussionsrunde ein. Oft hörten wir „Das ist ja spannend - unbedingt brauchen wir eine Diskussion darum, welche Gesellschaftsform nötig ist“.  Einigkeit gab es schnell darüber, dass der Kapitalismus die Menschheit bedroht. Die Gefahr eines Dritten Weltkrieges sahen viele noch nicht – aber beim Thema globale Umweltkatastrophe gab es Zustimmung. Wir verkauften mehr Literatur als in den Vorjahren, darin zeigte sich auch das gewachsene Bedürfnis nach Auseinandersetzung und Klarheit.

 

In einem Eingangsreferat wurden die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Kapitalismus und Sozialismus dargelegt und es wurde das Fazit gezogen, dass die Krisen des Imperialismus- insbesondere die globale Umweltkatastrophe - den Kampf um das sozialistische Gesellschaftssystem dringend notwendig machen. Die materiellen Voraussetzungen dafür sind ausgereift! Wir sprachen den anwesenden türkischen Genossen, vor allem Erhan Aktürk unsere volle Solidarität aus. Erhan wurde im „Münchner Kommunistenprozess“ verurteilt. Nachdem der Bundesgerichtshof die Revision gegen langjährige Haftstrafen zurückgewiesen hat, wird er vermutlich wieder in Haft gehen müssen. Rote Fahne News berichtete.

 

In der Diskussion war die Auseinandersetzung um die Frage wichtig: Ist der Sozialismus in der Vergangenheit gescheitert oder gab es einen Verrat durch eine neue Bourgeoisie? Das ist der Standpunkt der MLPD, die daraus wichtige Lehren gezogen hat. Unter anderem, dass es einen Aufbau des Sozialismus nur auf Grundlage der proletarischen Denkweise geben kann und im Sozialismus der Klassenkampf immer noch – vor allen Dingen als Kampf um die Denkweise- weitergehen muss.

 

Eine weitere wichtige Frage war: "Wie kann denn der Sozialismus an die Massen gebracht werden, ihr seid doch noch so klein und reicht denn die Zeit angesichts der Rechtsentwicklung (Bsp. AfD-Landrat Sonneberg) und Bedrohungen in der Welt?“ Es ist auch eine Frage des Vertrauens in die Massen, dass diese nicht in diesen Bedrohungen untergehen wollen und dass der Imperialismus mit seinen Krisen nicht so stark ist, wie er scheinen möchte.

 

Eine Genossin stellte gut die Kleinarbeit der MLPD und die Unterstützung der kämpferischen Frauenbewegung, der Arbeiter-, Jugend- und Umweltbewegung dar. Eine revolutionäre Überwindung des Kapitalismus schaffen wir nur gemeinsam. Für einen gesellschaftsverändernden Kampf machen wir eine bewusstseinsbildende Arbeit in systematischer Kleinarbeit. Für einen Kampf gegen die Rechtsentwicklung werden wir noch mehr Anstrengungen unternehmen müssen: dass der Protest gegen die Regierung links sein muss; die Demagogie der AfD müssen wir noch besser entlarven lernen.