Forscherteam untersucht 2000 Seen

Forscherteam untersucht 2000 Seen

Dürren und Wassermangel mit oft lebensbedrohenden Folgen für die Menschen

Weltweit sinken die Wasserspiegel von Binnenseen. Anhaltende Trockenheit führt zu verheerenden Dürren. In verschiedenen Regionen wird schon von Krieg ums Wasser gesprochen.

Von hkg
Dürren und Wassermangel mit oft lebensbedrohenden Folgen für die Menschen
Sinkende Wasserspiegel von Binnengewässern (shutterstock_84402694)

Ein internationales Forscherteam hat bei 2000 Seen mithilfe von Satellitenbildern die Entwicklung ihres Füllstandes untersucht. „Natürliche Seen und Stauseen speichern etwa 87 Prozent des Oberflächen-Süßwassers der Erde, obwohl sie nur drei Prozent der Landfläche bedecken, schreibt die Gruppe.“ [1]

 

In Uruguay verfügt der Stausee Paso Severino nur noch über weniger als zehn Prozent seiner Kapazität von 67 Millionen Kubikmeter. In Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, demonstrierten im Mai Einwohner gegen die Erhöhung der Grenzwerte für Chlor und Natrium im Trinkwasser. „Der staatliche Wasserversorger hat begonnen, Brackwasser [2] aus dem Rio de la Plata unter das Frischwasser aus dem Fluss Santa Lucia zu mischen, aus dem das Trinkwasser für Montevideo gewonnen wird. Dadurch schmecke das Trinkwasser für die rund 1,3 Millionen Menschen im Raum Montevideo immer salziger.“ [3] Solche pragmatischen Lösungen stoßen berechtigt auf den Widerstand der Bevölkerung. Sie sind auch kein Beitrag zur Lösung des Problems.

 

In Nordost-Afrika wird von Äthiopien ein Staudamm am Nil gebaut, der Ägypten befürchten lässt, dass das Wasser des Nil nicht mehr für die eigene Landwirtschaft ausreicht. Der ägyptische Präsident Al-Sisi droht mit einer „undenkbaren Instabilität in der Region“. Das heißt nichts anderes als mit einer kriegerischen Auseinandersetzung. Dem Südwesten der USA droht eine Katastrophe. Der Wasserspiegel des Lake Mead, zu dem der Colorado-River mit dem Hoover-Damm aufgestaut wird, ist um 60 Meter tiefer als vor ca. 40 Jahren. 40 Millionen Menschen sind vom Wasser des Colorado-River abhängig. Appelle der US-Regierung an die Anrainerstaaten, den Wasserverbrauch um 40 Prozent zu senken, stießen nicht auf Gegenliebe.

 

Die Zunahme der Dürreperioden, die in immer kürzeren Abständen in vielen Regionen der Welt zu beobachten sind, hat ihre Ursache in der ständig steigenden CO2-Belastung der Atmosphäre, die maßgeblich durch die internationalen Monopole verursacht wird. Die dadurch steigende Erderhitzung führt unter anderem zur Erwärmung der Meere. Die Meeresströmungen verändern sich, mit ihnen die Höhenwinde. Wetterperioden bleiben dadurch lange Zeit auf der Stelle und verursachen Hitzeperioden genauso wie Regenkatastrophen in vielen Teilen der Erde.

 

Auch in Europa breitet sich die Dürre in vielen Regionen aus. Wenn dann mal ein Starkregen kommt, wie in Italien in der Region Emilia-Romagna nördlich der Toskana, dann kann der ausgetrocknete Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen. Massive Überschwemmungen sind die Folgen. Mit begünstigt wird das durch die zunehmende Versiegelung der Böden. Die zunehmende Wasserknappheit in den verschiedensten Regionen der Welt stellt die Lebensgrundlagen der Menschen in Frage. Hunderte Millionen stehen heute schon vor Hungerkatastrophen. „Alle dreizehn Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. Bis zu 828 Millionen Menschen hungern – dabei gibt es genug Nahrung, Wissen und Mittel für alle.“ [5]

 

Das Buch „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ von Stefan Engel stellte schon 2014 fest: „Die zunehmenden Dürrekatastrophen gefährden die Ernährung der Menschheit. ... Der Weltklimarat IPCC prognostiziert in seinem 2012 veröffentlichten Bericht zu Extremereignissen (SREX), dass bis Mitte des 21. Jahrhunderts Dürren, die bisher alle 20 Jahre zu erwarten waren, alle zwei bis drei Jahre auftreten werden. Das bedroht die wachsende Weltbevölkerung mit einer globalen Ernährungskrise.“ (S. 127)

 

Sofortmaßnahmen müssen jetzt ergriffen werden gegen Wasserverschwendung durch die internationalen Energie- und Agrarmonopole. Kampf der Privatisierung der Wasserressourcen! Aber die Menschheit, die nicht in dem Chaos der vom allein herrschenden internationalen Finanzkapitals globalen Umweltkatastrophe untergehen will, braucht den Sozialismus, Kapitalismus und Imperialismus zerstören die Lebensgrundlagen der Menschheit. In den vereinigten sozialistischen Staaten der Welt kann mit den vom Profitprinzip befreiten Produktivkräften die globale Lösung der Umweltfrage systematisch angegangen werden. Sicher werden die Umweltschäden nicht von einem Tag auf den andern repariert werden und ein Teil der zerstörerischen Prozesse werden irreversibel bleiben. Aber auf einen Schlag werden umweltzerstörerische Produktionsmethoden beendet. Umgehend wird die volle Konzentration auf die Nutzung erneuerbarer Energien durchgesetzt. Planwirtschaftliche Programme für die Welternährung werden auf den Weg gebracht. Auf internationalen Klimakonferenzen, die diesen Namen verdienen, werden Beschlüsse zum allseitigen Schutz der Wälder, des Wassers und der Meere gefasst, umgesetzt und kontrolliert.