Duisburg

Duisburg

Neue Formate in der Kleinarbeit für ein neues Ansehen des Sozialismus

"Der Kapitalismus bedroht die Menschheit – Perspektive: Echter Sozialismus". Dieses Transparent schmückte unübersehbar den Stand der MLPD-Umweltgruppe Duisburg auf dem Duisburger Umweltmarkt am 3. Juni.

Korrespondenz
Neue Formate in der Kleinarbeit für ein neues Ansehen des Sozialismus
Die Welt schreit nach Sozialismus und der Sozialismus braucht neues Ansehen (rf-foto)

Wir sprachen zahlreiche Passanten auf unser Transparent an. Zu der ersten Hälfte der Aussage gab es meistens Übereinstimmung. Die im Rahmen der Rechtsentwicklung angeheizte Debatte gegen die „letzte Generation“ und „Habecks Heizungshammer“ hatte allerdings viele in Widerspruch zum kämpferischen Umweltschutz gebracht. Das konnte in einigen Gesprächen geklärt werden.

 

Auf breite Empörung stießen die von uns aufgedeckten Machenschaften der Ruhrkohle AG: Die RAG leitet schadstoffhaltiges Grubenwasser ungefiltert in unsere Flüsse, es droht eine Grundwasservergiftung, viele Bergleute sind durch PCB und Giftmüll unter Tage erkrankt.

 

Einige Kollegen trugen sich in die Mitmachlisten ein. Für die internationale Bergarbeiterkonerferenz in Thüringen wurden Spenden gesammelt. Ein schön gestalteter Büchertisch und Wurfspiele für Kinder sorgten ebenfalls immer wieder für Interesse. Über den echten Sozialismus wurde dann lebhaft diskutiert. Die Menschen machen sich vielfältige und teils die überraschendsten Gedanken.

 

Eine Kollegin stellte sich das Ur-Christentum als echten Sozialismus vor. Eine andere meinte, der Sozialismus ginge ja noch, aber mit dem Kommunismus würde dann die Gewalt regieren. Sie war dann  erstaunt, dass der Marxismus Leninismus den Sozialismus als notwendige Übergangsgesellschaft zwischen Kapitalismus und Kommunismus wissenschaftlich nachgewiesen hat. In der klassenlosen Gesellschaft des Kommunismus wird es dann keinen Staatsapparat und keine bewaffnete staatliche Gewalt mehr geben. Noch viele andere Fragen zum Sozialismus konnten an diesem Tag zumindest teilweise geklärt werden. Es wurde auch deutlich, dass diese Strategiediskussion dringend notwendig ist und über einen längeren Zeitraum systematisch geführt werden muss. 

 

Am Freitag, den 23. Juni führten wir dann gemeinsam mit der Wohngebietsgruppe Rheinhausen auf dem Marktplatz in Rheinhausen eine Kundgebung zum echten Sozialismus durch. Bei brütender Hitze suchten die Menschen den Schatten der Straßencafés und es blieben nur wenige direkt vor unserem Pavillon stehen. Es wurde aber aufmerksam zugehört und wir bekamen größere Spenden von Zuhörern.

 

Auf Interesse stieß, wie im ehemals sozialistischen China die Kreislaufwirtschaft zu einer wichtigen Grundlage wurde. Es wurde auch deutlich, dass der Sozialismus kein Schlaraffenland ist, sondern ein harter Klassenkampf notwendig ist.

 

Eine Kollegin sagte, sie  hätte heute zum ersten Mal so richtig verstanden, was wir eigentlich wollen. Sie fände es sehr gut, wenn solche Kundgebungen regelmäßig stattfinden würden, damit verbreitete Vorurteile, die auch auf sie gewirkt hätten, überwunden werden. Alle Beteiligten waren mit Freude und guter Stimmung bei diesem Einsatz und spürten, dass es jetzt genau das Richtige ist, den Sozialismus gezielt zum Thema einer Massendebatte zu machen und ihm neues Ansehen zu verschaffen.