Giftmüll untertage

Giftmüll untertage

Gemeinden kämpfen gegen 40000 Tonnen giftige Altlasten in elsässischer Kaligrube

Auf elsässischer Seite wurde in einem staatlichen Kalibergwerk – Stocamine – 40000 Tonnen Gifte unter Tage gelagert.

Korrespondenz

Anwohner, Bergleute und Umweltorganisationen protestieren und fordern, den gesamten Giftmüll ans Tageslicht zu holen. Befürchtet wird, dass eintretendes Wasser zum Sicherheitsproblem werden könnte. Eine Versiegelung und Abdichtung mit Beton dürfte diesen Prozess bestenfalls hinauszögern. Zudem sind an den Bestandslisten für die in 500 Metern Tiefe lagernden Behälter zumindest Zweifel angebracht. So durften Chargen, die als Asbest gekennzeichnet waren, bei der Anlieferung nicht geöffnet werden.

 

Asbest sollten schließlich auch jene Gebinde enthalten, die sich im September 2002 unter Tage entzündeten. Elf Tage lang brannte in der elsässischen Gemeinde Wittelsheim die größte Giftmülldeponie Frankreichs. Schlaglichtartig hat es Licht auf die unhaltbaren Zustände in der ehemaligen Kalimine geworfen.  Kumpel der Nachbarmine Amelie entdeckten das Feuer. Die Feuerwehr war machtlos. Der betroffene Bereich wurde zugemauert, um das Feuer langsam zu ersticken.

 

Verharmlost wurden die Gefahren der Stocamine immer. Ehemalige Kalikumpel, wie Etienne Chamik, die vor den Gefahren in der Mine warnten, wurden angegriffen. Er warnte stets vor möglichen Grubengasexplosionen: "1987 hatten wir einen Gasausbruch mit Tausenden Kubikmetern Gas, und schon mehrfach gab es Gas in dem Stock, wo man jetzt gräbt."

 

Vermischte Brandrückstände eines Lagers für Pflanzenschutzmittel, toxische Abfälle und weitere regelwidrige Einlagerungen: bei der partiellen Auslagerung 2014 bis 2017 bekamen die Angestellten eines Subunternehmens Unerwartetes zu Gesicht. In einer Vielzahl beschädigter Behälter befanden sich Abfälle, für keine Genehmigung vorlag. Durch Klagen wurde die unmittelbare Errichtung von Betonbarrieren unterbrochen. Gutachten unterstützen: Mit zunehmender Instabilität der Stollen und eintretendem Grundwasser könnte Gift aus der in etwa 500 Meter Tiefe eingerichteten Lagerstätte das Trinkwasserreservoir zumindest im Süden des Elsass verunreinigen.

 

Dem Schutz von wertvollem Trinkwasser gehört absoluter Vorrang! Der Giftmüll  muss nach oben geholt werden! Das international bedeutsame Thema gehört unbedingt auf die Agenda der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz.