Bratislava
Denkmal für die Befreiung der Slowakei durch die Rote Armee
Während in vielen Ländern kommunistische Symbole verboten, Denkmäler für den Sieg der Roten Armee über den Faschismus geschleift werden, konnten wir letztes Jahr auf dem Slavin in Bratislava noch ein solches besuchen.
Auf jeden Fall ein empfehlenswertes Ziel für einen Besuch, z.B. von Wien aus mit dem Schiff die Donau hinab in die slowakische Hauptstadt.
Auf einer Tafel am Eingang steht: „Denkmal und gleichzeitig Soldatenfriedhof von sowjetischen Soldaten, die im Frühjahr 1945 während des II. Weltkriegs in Kämpfen mit der deutschen nazistischen Armee bei der Befreiung von Bratislava und der Westslowakei ihr Leben geopfert haben. In 6 Massengräbern und in 317 Einzelgräbern sind 6845 Soldaten und Offiziere beerdigt. Zum 70. Jahrestag der Befreiung der Slowakei von der nazistischen Okkupation wurden im Jahr 2015 auf den Stützmauern der Gräber III und IV Granittafeln mit den Namen gefallener Soldaten und Offiziere der Roten Armee angebracht, die auf dem Slavin beerdigt sind. Im Jahre 2015 ergänzte man die Gedenktafeln um die Namen von 100 zivilen Kriegsopfern, die in den Lazaretten der Roten Armee und auf dem Slavin beerdigt sind. Das Denkmal wurde im Jahr 1960 auf dem bereits existierenden Friedhof feierlich enthüllt. Beehren sie die Soldaten der Sowjetarmee, die ihr Leben für unsere Freiheit opferten!“
Im Mittelpunkt steht ein 37 Meter hohes Monument in Form eines Obelisken. Darauf die sieben Meter hohe Statue eines Sowjetsoldaten, der die Rote Fahne hisst und zum Zeichen des Sieges über den Faschismus mit dem Fuß ein Hakenkreuz zertritt. Rund um das Monument sind Tafeln eingelassen mit den Namen der Städte der Slowakei und dem Tag ihrer Befreiung. Die Gräber werden gepflegt, auf vielen liegen frische Blumen. Am Aufgang zum Friedhof stellen die Skulpturen die Begrüßung der Roten Armee durch die Bevölkerung dar.
Statue eines Sowjetsoldaten auf dem Obelisken
Heute ist der slowakische Staat vor allem als Vorreiter der Rechtsentwicklung europäischer Regierungen bekannt. Tatsache ist aber auch, dass die Slowakei eine große Tradition des antifaschistischen Kampfes hat. Im August 1944 begann der slowakische Nationalaufstand gegen faschistische Besatzung und das faschistische slowakische Vassallenregime, an den heute ein weiteres Denkmal in Bratislava erinnert. Die Besonderheit dieses Aufstandes war das Zusammenwirken von Roter Armee, Partisaneneinheiten sowie großen Kräften der Armee. Es wurde die breite Einheit von Kommunisten und Antifaschisten anderer Weltanschauung verwirklicht, auch mit bürgerlichen Kräften in der Armee, die die faschistische Besatzung ablehnten. Es wird geschätzt, dass sich 60 000 Angehörige der Armee und 3000 sowjetische Partisanen beteiligten. Einheiten wurden in der Sowjetunion ausgebildet.
Der faschistische Präsident Josef Tiso ersuchte darauf offiziell Hitler um Hilfe zur Niederschlagung des Aufstandes. Die Luftstreitkräfte gingen praktisch komplett auf die sowjetische Seite über. Der Kriegsminister wurde aufgegriffen und den Sowjets übergeben. Große Teile des Landes waren befreit. Nur mit Hilfe der deutschen faschistischen Armee und der SS wurde der Aufstand gegen den heldenhaften Widerstand niedergeschlagen. 25 000 Slowaken wurden niedergemetzelt.
Der Aufstand war nicht umsonst. Er band starke faschistische Kräfte, 10 350 Angehörige der faschistischen Armee wurden getötet, Waffen und anderes Material vernichtet. Er war ein wichtiges Fanal im Kampf um die Befreiung vom Faschismus. Deshalb hetzen die Faschisten heute in der Slowakei gegen ihn.