Wie geht denn das? Bergleute von El Aguilar in einem Hinterhof in Bottrop!

Sie protestieren gegen die reaktionäre Verfassungsreform des Gouverneurs Gerardo Morales. Auf dem Fronttransparent der Kumpel steht: La Verdadera Democracia (Die wahre Demokratie).

Was mit dem Streik der Lehrer um höhere Löhne begann, ist zu einem Massenkampf um wirtschaftliche und politische Forderungen geworden. Auf den Straßen wird skandiert, was Miguel Cruz, der Gewerkschaftsvorsitzende der Mine, in die TV-Kameras sagt: "Arriba los salarios, abajo la reforma." "Hoch mit den Löhnen - nieder mit der Reform."

Die Reform? Das ist die putschartig durchgezogene Verfassungsänderung, die soziale Proteste kriminalisiert, das in der argentinischen Verfassung garantierte Recht auf Straßenblockaden aufhebt. Im Dienst der internationalen und einheimischen Monopole wird die Enteignung des gemeinschaftlichen Landes der indigenen Gemeinden erleichtert.

Diese Monopole - chinesische, kanadische, australische, us-amerikanische, Deutsche E-Metalle im Auftrag der Bundesregierung - gieren wie die Geier auf Jujuy. Gehört es doch zum sogenannten Lithiumdreieck mit den geschätzt weltgrößten Vorkommen für Lithium. Dieser strategische Rohstoff steht ganz oben auf der Liste der imperialistischen Konkurrenz. Bis 2030 soll die Weltproduktion auf das 20-fache hoch getrieben werden. Ohne Lithium keine Lithiumionenbatterien, ohne die keine E-Autos.

Die Vorsitzende der Gemeinde "Pozo Colorado", Erica Chanari, klagt die rücksichtlose Ausbeutung von Mensch und Natur an: "Unsere Lebensqualität wird verteidigt, es geht um die Luft und das Wasser." Soweit aus Argentinien.

Wir Bottroper wollen alles versuchen, dass jemand aus Argentinien zur Bergarbeiterkonferenz nach Thüringen kommt, denn diese Erfahrungen und diese Leute dürfen dort nicht fehlen. Glück auf!