Gesprächsrunde zum 17. Juni in Halle

Gesprächsrunde zum 17. Juni in Halle

"Ich habe die Hoffnung auf den Sozialismus nie aufgegeben"

"Ich bin nur eine einfache Frau, habe drei Kinder großgezogen," schreibt uns eine Nachbarin in einem Brief, den sie uns vor der Veranstaltung persönlich übergibt, aus unserem Wohngebiet in Heide-Nord. Und weiter: "Ich als einfache Frau habe die Hoffnung nie aufgegeben. Ich glaube an den Sozialismus. Ihr seid für mich die Nummer 1."

Korrespondenz

Es war ein angenehmer Sommer-Nachmittag, der 17. Juni 2023 in Heide-Nord. MLPD, Rebell und Umweltgewerkschaft hatten Stände auf einer Wiese an einem gut frequentierten Weg, mitten im Wohngebiet, aufgebaut.

 

Siham vom Jugendverband REBELL und Frank von der MLPD Halle begrüßten und moderierten die Veranstaltung, an der außer Mitgliedern und Freunden von MLPD, REBELL und Umweltgewerkschaft auch Kollegen und Nachbarn teilnahmen. Einige Leute schauten und hörten von Anfang bis Ende von ihren Balkonen zu. Kulturell umrahmt wurde die Veranstaltung durch Lieder an der Gitarre und ein Lied, das von zwei Nachbarskindern vorgetragen wurde sowie einem aus Anlass des 17. Juni selbst geschriebenen Gedicht. Natürlich gab es auch Kaffee, Muffins, Bratwurst, gekühltes Bier und alkoholfreie Getränke. Einiges an Literatur ging über den Ladentisch und Spenden wurden eingenommen.

 

Jörg Weidemann, Landesvorsitzender der MLPD Elbe-Saale war nach Halle gekommen. Richtig gut und verständlich gelang es ihm, den Bogen von den Anfängen des sozialistischen Aufbaus in der DDR zu den Ereignissen, die zum 17. Juni führten, bis hin zum Verrat am Sozialismus spannend und informativ vom Standpunkt der Arbeiterklasse aus zu erzählen. Dabei widerlegte er die bürgerliche Geschichtsdarstellung und bezog die Krise der bürgerlichen Ideologie und ihres Antikommunismus, ihres Opportunismus bis hin zur Krise der Naturwissenschaft populär ein.

 

Für die Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über den echten Sozialismus hatte er ein Thesenpapier vorbereitet, das alle bekamen. Eine wichtige Erkenntnis war u. a., dass man die Ereignisse in der Geschichte nur mit Hilfe der dialektisch-materialistischen und historisch-materialistischen Methode verstehen kann, um richtig differenzieren und richtige, schöpferische Schlussfolgerungen, Lehren aus der Geschichte ziehen zu können. Dazu ist die bürgerliche Ideologie mit ihren Pragmatismus und Positivismus nicht in der Lage. Ein schöner und gelungener Nachmittag.

 

Und hier das Gedicht

Wenn das Volk nun aufbegehrt
und sich die Regierung dagegen wehrt
und sich beschwert,
was das denn hier alles soll.
Es war doch alles gut und alles toll.

 

Dann kann man der Regierung nur empfehlen,
sich selbst ein neues Volk zu wählen.
Ist das eine Regierung, die das Volk überzeugt?
Oder eine solche, die das Volk von oben beugt?
Der 17. Juni: ein Tag der von Letzterem zeugt.

 

Eine Arbeiterregierung der Bürozimmer.
Vom Arbeiterwillen keinen Schimmer.
Angst vor Kritik machte's nur noch schlimmer.
Waren vielleicht früher Führer ihrer Klasse.
Machten jetzt aber ihre Macht zu ihrer Sache.

 

Aber:
Eine sozialistische Regierung dient dem Volk.
Kritik und Selbstkritik sind Fortschritt und Erfolg.
Den Lernenden aus Fehlern sei Respekt gezollt.
Das nächste Mal ist man nicht so starr und stur,
sondern fördert Revolutionen der ganzen Kultur.