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Aktionswoche "Kein Knoten für Zetkin!"

Gestern, am 90. Todestag von Clara Zetkin, startete in Tübingen die Aktionswoche „Kein Knoten für Zetkin“. Die Aktionswoche wird vom gleichnamigen Aktionskomitee organisiert. Der Frauenverband Courage ist Teil des Aktionskomitees.

Korrespondenz aus Tübingen
Aktionswoche "Kein Knoten für Zetkin!"
König Wilhelm bekommt den goldenen Knoten ... (rf-foto)

Clara Zetkin war eine leidenschaftliche Kämpferin gegen Imperialismus, Faschismus und Krieg. Sie war mit der Arbeiter- und Frauenbewegung eng verbunden. Sie war der festen Überzeugung, dass es notwendig ist, um eine sozialistische Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen, für die Befreiung der Menschheit, für die Befreiung der Frau.

 

Ein antikommunistischer Skandal sondergleichen ist das Ansinnen einer sogenannten Expertenkommission, die Clara-Zetkin-Straße in Tübingen-Lustnau umzubennen. Dazu soll das Straßenschild mit einem Knoten versehen werden (siehe Foto). Der Knoten steht für angebliche "Brüche in ihrem Lebenslauf, antidemokratischem und unethischem Verhalten." Clara Zetkin soll damit in eine Reihe mit Faschisten, Rassisten und Kolonialisten gestellt werden. Dagegen unsere Aktionswoche.

 

Siehe auch Rote-Fahne-News-Artikel "IG Metall Reutlingen-Tübingen verteidigt Clara-Zetkin-Straße"

 

„Zum Auftakt haben wir der Tübinger Wilhelmstraße, bei deren Namensgeber die zuständige Historiker-Kommission im Gegensatz zu Zetkin „keine konkreten Hinweise auf eine ethische Problemlage“ gefunden haben will, einen goldenen Knoten verliehen!“  So das Aktionskomitee „Kein Knoten für Zetkin“ in seinem Artikel auf de.indymedia.org.

 

„Bei zwei Straßen, die nach NSDAP-Mitgliedern benannt sind, empfiehlt die zuständige Historiker-Kommission hingegen, bereits angebrachte 'Knoten' kommentarlos wieder zu entfernen. Bei Namensgebern wie Bismarck, Ebert oder Wilhelm I. von Württemberg sieht sie laut ihrem Abschlussbericht gar 'keine konkreten Hinweise auf eine ethische Problemlage'.

 

Clara Zetkin, der ersten Frau überhaupt, die in einem deutschen Parlament eine Rede gehalten hat – noch 1932 Alterspräsidentin des Reichstags – wird „Demokratiefeindlichkeit“ vorgeworfen. Außerdem soll sie laut der Kommission unter Leitung des Historikers Johannes Großmann in einem Prozess 1922 für Todesstrafen plädiert haben. Für ihre Behauptungen kann die Kommission keine Belege anführen. Kein Wunder: In Wahrheit hatte Zetkin sich nachweislich gegen die Vollstreckung von Todesurteilen eingesetzt.

 

Was bei Zetkin nur behauptet wird, trifft bei Wilhelm zu: Tübingens repräsentativste Straße ist nach einem König benannt, der Demokratie ablehnte – er wollte, wie er sagte, das Volk „vom periodischen Fieber der Wahlen befreien“ – und führte die Prügel- und Todesstrafe wieder ein. Grund genug für uns, nachzuholen, was die Kommission versäumt hat, und dem alten Monarchen einen dicken Knoten zu verleihen – natürlich standesgemäß in Gold!

 

Seit gestern prangt er am Pfosten des Straßenschilds der Tübinger Wilhelmstraße vor dem Museum, in dessen oberen Räumen die Kommission im Februar ihren Abschlussbericht vorgestellt hat. Wir hoffen, dass die Herren Geschichts-Professoren und das zuständige Tübinger Kulturamt unsere kleine fachliche Korrektur ihrer Arbeit dankend anerkennen werden.

 

Gezeichnet: Tübinger Kommission zur Überprüfung der Kommission zur Überprüfung der Tübinger Straßennamen, Juni 2023. https://de.indymedia.org/node/286394

 

Neben Veranstaltungen werden am Samstag gemeinsam bei einem Stand mit Kundgebung Unterschriften gegen den Knoten für Clara Zetkin gesammelt.

 

Gib Antikommunismus keine Chance!