Open-Air-Veranstaltung mit Monika Gärtner-Engel in Berlin-Mitte

Open-Air-Veranstaltung mit Monika Gärtner-Engel in Berlin-Mitte

Schwungvoll dem Sozialismus neues Ansehen verschafft

Als Teil eines schwungvollen Beginns der taktischen Offensive für ein neues Ansehen des echten Sozialismus führte die MLPD am Samstag im Mauerpark in Berlin eine Open-Air-Veranstaltung besonderer Art durch: Es war eine Vorstellung des aktuellen Buchs von Stefan Engel, „Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft“, aus der Reihe REVOLUTIONÄRER WEG.

Von einer Korrespondentin
Schwungvoll dem Sozialismus neues Ansehen verschafft
Referentin Monika Gärtner-Engel (rechts) mit Elvira Dürr von People to People (rf-foto)

Nach der musikalischen Einleitung stellte die Landesvorsitzende der MLPD Berlin-Brandenburg, Christa Wolfer, dem Publikum das Thema und dessen Referentin vor: Monika Gärtner-Engel, Mitglied im Zentralkomitee der MLPD, Hauptkoordinatorin der ICOR¹ und Mitautorin des Buches. Sie scheut keine Widersprüche, da diese sowieso in der Natur und Gesellschaft existieren, sondern löst sie offensiv. Dadurch bekam die Veranstaltung schon eine erste spannende Perspektive.

 

Monika Gärtner-Engel stellte im ersten Teil der Veranstaltung das Buch anhand von ausgewählten und vorgetragenen Textteilen vor und verknüpfte diese oft mit tagespolitischen Themen.

 

Sie betonte, dass unter den Massen auf der Welt und auch in Deutschland das Interesse daran, durchzublicken stark vorhanden ist.

 

Aber sowohl die Frage des Ukrainekrieges, als auch die Umweltfragen können nur mit einer wissenschaftlichen, einer dialektisch-materialistischen Methode beantwortet werden und man darf sich von den verschiedenen Berichten nicht einlullen lassen.

Zur Frage, warum gerade heute eine Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Wissenschaft notwendig ist, führte Monika Gärtner-Engel aus:

„Es ist auch Bestandteil der Krise der bürgerlichen Ideologie, dass die offiziellen Institutionen wie die Kirchen oder die bürgerlichen Politiker und Parteien in den letzten Jahren enorm an Vertrauen verloren haben. Aber ausgenommen von diesem Trend sind eigentlich die bürgerlichen Naturwissenschaftler. Das ist ein wesentlicher Ansatzpunkt unseres Buches, dass wir gesagt haben: man muss die Naturwissenschaften, die eigentlich noch ein hohes Ansehen haben, mal genauer unter die Lupe nehmen.“.

 

Im weiteren führte Monika Gärtner-Engel aus, dass die positivistische Methode, die Reduzierung auf einzelne Fakten und eine Vereinzelung der Dinge, losgelöst von ihrem Zusammenhang, ein Kern der bürgerlichen Naturwissenschaft ist. Bewusst werden dadurch die Leute verwirrt, von den Herrschenden in die Irre geführt und man gibt ihnen falsche Handlungsanweisungen. Sie erläuterte: „Eine wesentliche Methode dabei ist, dass einzelne Fakten, die durchaus richtig sind, so interpretiert werden, dass reaktionäre politische Schlussfolgerungen daraus folgen.“.

Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft

166 Seiten

ab 17 €

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Neben der Vorstellung des gesamten Inhalts des Buchs legte Monika Gärtner-Engel einen Schwerpunkt auf den Abschnitt zu den „Weltanschaulichen Irrwegen der Umweltforschung“. Sie kritisierte eine typische Methode der bürgerlichen Umweltforschung. Statt wirkungsvolle Maßnahmen, wie die gegen die Klimaerwärmung, zu ergreifen, werden neue Begriffe erfunden, wie der „Overshot“. Damit wird systematisch durch die bürgerliche Umweltforschung zugestanden, dass die Begrenzung auf 1,5 Grad zwar gelaufen wäre. Man schürt aber gleichzeitig die Illusion, diese „Überschreitungspfade“ könnten wieder rückgängig gemacht und damit die Entwicklung zurückgedreht werden. In Wirklichkeit sind bereits irreversible Zerstörungen der natürlichen Lebensgrundlagen in Gang gesetzt worden. Sie griff Annalena Baerbock an, die den Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate auf dem Petersberger Dialog begrüßte und lobte. Dieser ist zugleich der Vorsitzende der nächsten Weltklimakonferenz in Dubai. Seine Perspektive für eine Energiewende ist ein Energiemix aus Kohle, Gas und Atomkraft. Eine Position, die sich hier in Deutschland mit der der AfD deckt.

 

Nach weiteren Ausführungen beendete sie ihren Vortrag mit der Aufforderung, sich an einer Bewegung des streitbaren Materialismus in Einheit mit einer Bewegung gegen den Antikommunismus zu beteiligen. Die ganze krisenhafte Entwicklung des imperialistischen Weltsystems soll für alle ein Ansporn sein, für eine revolutionäre Veränderung zu kämpfen und im Vorfeld für eine neue positive Sicht auf den echten Sozialismus.

 

Viele Diskussionsteilnehmer hatten das Buch schon gelesen oder sich damit beschäftigt und wiesen darauf hin, wie bedeutend die weltanschauliche Diskussion ist.

 

Auch Besucher, die das Buch noch nicht gelesen hatten, bedankten sich für den Vortrag, der ihnen Lust auf das Buch gemacht hat.

 

Jeder, der etwas ändern will, egal wo er arbeitet, muss sich mit allem beschäftigen. Er muss Experte werden in Umweltdingen, in Wirtschaftsfragen, in der Medizin, in der Psychologie, in der Astronomie. Und dazu ist jeder einzelne, der die dialektische Methode anwendet, in der Lage, so die Referentin.

 

Ein Teilnehmer wies darauf hin, dass Vertreter der Monopolbourgeoisie, wie der kürzlich freigesprochene Ex-Audi-Chef Stadler, Freifahrscheine für die Umweltzerstörung bekommen, während die Aktivisten der „Letzten Generation“ zu Kriminellen erklärt werden, mit immer neuen Forderungen zur Bestrafung. Monika Gärtner-Engel und das Publikum erklärten sich solidarisch, eine Strategiediskussion ist nötig, zu der auch die Beratung über geignete Kampfformen gehört.

 

Ein Diskussionsteilnehmer kritisierte die Bewertung der Corona-Maßnahmen und der Impfempfehlung durch die MLPD als unkritisch. Dazu führte Monika Gärtner-Engel aus, dass solange diese auf wissenschaftlichen und für die wirkliche Bekämpfung fußenden Erkenntnissen beruhen würden, dazu kein Widerspruch besteht. Auch wurde schon frühzeitig durch die MLPD auf mögliche Impfschäden hingewiesen, was dem Vorwurf der unkritischen Unterstützung widerspricht.

 

80 ständige Teilnehmer und zeitweise 110 Teilnehmer zeigten das Interesse an der Diskussion. Dazu kamen Familien, die mit ihrem Grill und ihren Decken in die Nähe der Open-Air-Diskussion umzogen, als sie im Vorfeld bei der Werbung von der Veranstaltung hörten.

 

Literaturverkauf im Wert von ca. 100 Euro, Kaffee, selbstgemachter Kuchen, ein großer Büchertisch und 238 Euro Spenden für die weitere Erstellung der wertvollen Bücher aus der Reihe REVOLUTIONÄRER WEG rundeten den Nachmittag ab.