Schweizer Frauenstreiktag

Schweizer Frauenstreiktag

In mehr als 20 Städten waren Frauen auf der Straße

Kurz nach der 1. Europakonferenz der Basisfrauen, die in Sarajevo / Bosnien-Herzegowina stattfand, folgte in der Schweiz ein neuer Frauenstreiktag.

Korrespondenz

Der Grund dafür war der brutale Einsatz der Polizei gegen eine Frauendemonstration in der Schweiz. Der Frauenstreiktag war sozusagen die Antwort auf die Polizeigewalt.

Von St. Gallen bis Genf, von Basel bis Bellinzona gingen in mehr als 20 Städten Frauen auf die Straße und forderten

  • Umsetzung der Lohngleichheit, Lohnerhöhung in Branchen mit tiefen und mittleren Löhnen und hohem Frauenanteil, flächendeckende monatliche Mindestlöhne von 4500 Franken und von 5000 Franken bei abgeschlossener Berufslehre, existenzsichernde Renten ohne weitere Rentenaltererhöhung, Rentenverbesserungen statt -kürzungen.
  • Planbare und familienkompatible Arbeitszeiten statt Arbeit auf Abruf und ständige Erreichbarkeit, Vollzeit von 30 bis max. 35 Stunden pro Woche statt Teilzeitfalle und Unterbeschäftigung, Organisierung der Kinderbetreuung als Service Public
  • Null Toleranz bei sexualisierter Gewalt, Prävention von sexueller Belästigung und Sexismus am Arbeitsplatz.


In Basel beteiligten sich an die 9000 Personen mit Kinderwagen, Rollstühlen und Rollatoren. In Zürich zogen Putz- und Reinigungsfrauen von Hotel zu Hotel und protestierten gegen die niedrigen Löhne ebenso wie gegen den Druck und Stress. Eine Blockade der Frauen wurde von der Polizei erneut mit brutaler Gewalt aufgelöst. Ferner wurden die Beseitigung "patriarchaler Strukturen", das Recht auf Abtreibung für alle, eine Elternzeit und das Ende der Burka für Frauen in Afghanistan gefordert. In Bern mit an die 50000 Demonstrierenden (nach Angabe der Veranstalter) wurde mit erhobener linker Faust geschworen: Wir schwören, dass wir so lange für die Gleichstellung aller Menschen in diesem Land kämpfen werden, bis diese erreicht ist.