Anne Will/Heuchelei der Flüchtlingsfeinde
Als Jens Spahn den Feminismus für sich entdeckte
Montag Abend bei Anne Will. Jens Spahn tritt auf und stellt fest, dass es besonders einige jüngere Männer bei der Flucht bis nach Deutschland schaffen. Er ist erstmals in seinem Leben ganz plötzlich Feminist: „Im Sinne einer feministischen Migrationspolitik fände ich es besser, wenn man vor allem diejenigen aufnimmt, die es am dringendsten brauchen. Und das sind Frauen, das sind Kinder und eben nicht nur junge Männer!“
Nur junge Männer flüchten nach Deutschland? Spahns erste Lüge. Tatsächlich war die größte Gruppe, die 2023 einen Asylantrag in Deutschland stellte, unter 16 Jahre alt (26%). 2021 waren es sogar noch 46%. Keine Frauen? Nun, es waren 2023 nur 28%, noch 2019 waren es 43%. Könnte das daran liegen, Herr Spahn, dass die Bundesregierungen und die EU mit ihren Pushbacks, dem Deal mit der Türkei Flucht immer schwerer und gefährlicher gemacht hat? Dass deswegen mehr jüngere Männer kommen (25% waren 2023 zwischen 18 und 25 Jahren, aber beiderlei Geschlechts). Und dass diese häufig von ihren Familien auf die gefährliche Reise geschickt werden, damit sie die Familien (inklusive Frauen und Kinder) nach geglückter Flucht unterstützen?
Andererseits: Es sind zu wenig Frauen! Nur muss man Herrn Spahn fragen: Wieso ändert das die Regierung nicht und wieso hat die CDU keine Forderung, die Flucht erleichtern würde? Es wäre sicher kein Problem, mehr Frauen in Deutschland aufzunehmen.
Spahn plustert sich auf, guckt erbost: „Im Moment, und das ist das Inhumanste, gilt das Recht des Stärkeren. Derjenige, der am stärksten ist, schafft es.“
Was findet Spahn gut? Nun, dass es jetzt noch inhumaner wird! Dass künftig Geflüchtete an den Außengrenzen ins Gefängnis kommen, Kinder und Frauen ganz gleichberechtigt.
Ach, einen Vorschlag hat er noch: Statt Flüchtlingen ihre Rechte zuzugestehen, will er „geregelte Zuwanderung“ (die Regeln machen dann natürlich der bürgerliche deutsche Staat und die Monopole) und „klar vereinbarte Kontingente“. Ein reaktionärer Professor - Koopmans - erläutert, das ginge z.B. über mehr „Arbeits- und Studentenvisa“. Also statt Asylrecht und Recht auf Flucht – mehr Abzug ausgebildeter Fachkräfte aus abhängigen Ländern, mehr Abzug von Leuten, die die Möglichkeit hatten, eine Schule zu besuchen – den deutschen Konzernen zum Wohle.
Die Verlogenheit der Flüchtlingsfeinde und Rassisten ist kaum mehr erträglich!
Ach so, die Quelle: Der bürgerliche Staat selbst mit seiner Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/themen/migration-integration/zahlen-zu-asyl/265710/demografie-von-asylsuchenden-in-deutschland/