Rede von Gabi Fechtner auf dem Rebellischen Musikfestival

Rede von Gabi Fechtner auf dem Rebellischen Musikfestival

Arbeitet mit an der riesigen Aufgabe, dem Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen!

Gabi Fechtner, Parteivorsitzende der MLPD, war Schirmherrin des Rebellischen Musikfestivals vom 26. bis 28. Mai 2023 in Truckenthal. Sie sprach am Sonntag vor der abendlichen Veranstaltung zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Festivals. "Rote Fahne News" dokumentiert ihre Rede ungekürzt.

Arbeitet mit an der riesigen Aufgabe, dem Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen!
Gabi Fechtner (links) feiert auf dem Rebellischen Musikfestval (rf-foto)

Liebe Rebellinnen, liebe Rebellen, liebe Teilnehmer auf dem Musikfestival,

 

ich will anknüpfen an der Rede des Schirmherrn Stefan Engel, der gestern gesprochen hat. Er hat eindringlich deutlich gemacht, welche existenzbedrohenden Krisen auf dieser Welt sich entfalten. Aber auch, dass die Menschheit nicht untergehen will in diesen Krisen.

Beschleunigt und verstärkt für die sozialistische Alternative überzeugen und kämpfen

Wir haben uns von der MLPD Gedanken gemacht, welche Schlüsse wir daraus zu ziehen haben. Da überlegt man ja, mit welcher Krise beschäftigen wir uns jetzt? Gehen wir vor allem auf die akute Gefahr eines atomaren Weltkriegs ein oder auf die globale Umweltkatastrophe? Kämpfen wir vor allem gegen die Rechtsentwicklung und die faschistische Tendenz auf der Welt? Wir sind zu der Entscheidung gekommen, dass wir den Schwerpunkt in den nächsten Monaten auf eine taktische Offensive legen werden, um dem echten Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen. Denn die Entwicklungen, die die Existenz der Menschheit aufs Spiel setzen, erfordern dringlich, beschleunigt und verstärkt für die sozialistische Alternative zu überzeugen und zu kämpfen.

Was ist eigentlich Sozialismus?

Viele und gerade auch Jugendliche wissen oft gar nicht mehr, was ist eigentlich Sozialismus? Manche haben gar keinen Begriff davon. Andere haben einen verzerrten Begriff oder sind vom Antikommunismus beeinflusst. All das muss also zuerst mal richtig breit diskutiert werden. Natürlich muss der Kampf darum auch verstärkt werden. Aber das wird sich erst richtig Bahn brechen, wenn der Kampf um die Denkweise überzeugend geführt und viele gute Argumente entwickelt werden. In Verbindung mit ihren eigenen Erfahrungen wird der Sozialismus neues Ansehen in der Gesellschaft bekommen.

 

Also, Sozialismus, was ist das eigentlich? Sozialismus bedeutet zuallererst, dass Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen und die Ausbeutung der Natur abgeschafft werden. Dabei ist unerheblich, ob das ein Kapitalismus mit privaten Monopolen ist, oder ein Kapitalismus bürokratisch-kapitalistischer Art, in dem staatliche Konzerne überwiegen, die diese Ausbeutung und Unterdrückung organisieren. Ich sage das auch deshalb, weil zu der verbreiteten Verwirrung gehört, dass sich heute China und Russland als sozialistisch oder gar kommunistisch darstellen. Da muss man erstmal klar machen, es gibt Kapitalismus und Imperialismus mit verschiedenen Gesichtern: ob staatliche Konzerne oder private Konzerne und Monopole darauf ausgerichtet sind, Mensch und Natur auszubeuten und die kämpfenden Massen zu unterdrücken – es ist das Kapitalismus und Imperialismus - und hat mit Sozialismus überhaupt nichts zu tun.

Sozialismus bedeutet, in Einheit mit der Natur zu produzieren

Sozialismus bedeutet in Einheit mit der Natur zu produzieren -  das gesellschaftliche Leben, das ganze Zusammenleben auf diese Einheit auszurichten. Alles was hergestellt wird, wie das Leben stattfindet, darauf zu überprüfen, wie kann es die Einheit von Mensch Natur höher entwickeln. Mit dem Eintritt in die globale Umweltkatastrophe geht es auch um die Frage, wie kann man die Folgen dessen abdämpfen, was der Kapitalismus an katastrophaler Entwicklung schon heraufbeschworen hat. Das ist eine direkte Kampfansage an die Diktatur der Monopole, die ausschließt, die Einheit zur Natur zu bewahren und höher zu entwickeln. Im Sozialismus brauchen wir einen gesamtgesellschaftlichen Paradigmenwechsel, eine revolutionäre Veränderung zur sozialistischen Gesellschaft, die das organisieren kann.

Sozialismus verfolgt das Ziel einer klassenlosen Gesellschaft

Ein weiteres Merkmal des Sozialismus ist, dass er das Ziel einer klassenlosen Gesellschaft verfolgt. Wir sagen ja immer, für uns gibt es keine Menschen erster, zweiter oder dritter Klasse. Aber im Kapitalismus ist das Prinzip, es gehört sozusagen zur DNA des Imperialismus, dass es Menschen erster, zweiter und dritter Klasse gibt. Deshalb brauchen wir eine Gesellschaft, die das abschafft, die dafür die Unterdrücker unterdrückt. Und die den Weg hin zu einer wirklich klassenlosen Gesellschaft, den Kommunismus, öffnet. Das wird dann auch die erste Gesellschaft sein, die wirklich human und wirklich menschlich ist. Der Sozialismus löst das Versprechen ein, das der Kapitalismus jeden Tag herausposaunt, aber auch jeden Tag mit Füßen tritt.

Sozialismus schafft das Privateigentum auch an der Natur ab

Sozialismus bedeutet auch, dass das Privateigentum an Produktionsmitteln und damit auch an der Natur abgeschafft wird. Es ist geradezu pervers, was der Imperialismus heute alles privatisiert. Die organisieren Privateigentum an der Luftfahrt und Rohstoffen, die sie sich auf anderen Planeten erhoffen, starten eine Riesenkampagne, wie sie den Tiefseebergbau ausbauen und die Rohstoffe noch in den tiefsten Tiefen des Meeres ausbeuten. Die privatisieren unser Trinkwasser! Die Herren des internationalen Finanzkapitals wollen ausbeuten, was sie nur kriegen können. Das muss aufgehoben werden. Die gesellschaftlichen Werte, die Ressourcen, die Reichtümer, die die Arbeiter in dieser Gesellschaft erarbeiten, die müssen ihnen und der Gesellschaft auch zugute kommen und nicht einer kleinen Minderheit von internationalen Übermonopolen. Damit muss Schluss sein und dafür brauchen wir die revolutionären Veränderungen zum und im Sozialismus.

 

Openair-Veranstaltung mit Gabi Fechtner auf dem Rebellischen Musikfestival
Openair-Veranstaltung mit Gabi Fechtner auf dem Rebellischen Musikfestival

Sozialismus ist ein gewaltiger gesellschaftlicher Lernprozess

Sozialismus, das bedeutet auch wirkliche Demokratie für die Massen. Die bürgerliche Demokratie beschränkt und gängelt die Massen. Da darfst du dann alle paar Jahre ein Kreuzchen machen und wirst dann noch betrogen und hintergangen in dem was Du eigentlich erreichen wolltest. Von der Inflation brauche ich euch nichts zu erzählen. Die leeren uns die Geldbeutel, weil die Konzerne mit ihren Raubpreisen die Spekulation ins Unendliche treiben, wenn sie mit unseren Lebensmitteln, mit unserer Energieversorgung spekulieren. Der Sozialismus im sozialistischen China, oder auch in der Sowjetunion, hat die Inflation abgeschafft. Es geht also!

 

Ein weiteres Argument für Sozialismus ist, dass der Sozialismus einen gewaltigen gesamtgesellschaftlichen Lernprozess und Erkenntnisfortschritt bedeuten und ermöglichen wird. Zum Beispiel eine Naturforschung, die wirklich dialektisch-materialistisch untersuchen wird, wie können wir die Einheit von Menschen Natur höher entwickeln? Wie können wir die katastrophalen Folgen, die uns der Kapitalismus hinterlässt, abdämpfen oder in mancher Beziehung auch stoppen und umkehren? Welche Wechselwirkungen in dieser Biosphäre finden statt? Und wie können wir sie uns wissenschaftlich erklären und damit auch wieder Einfluss nehmen auf die Welt. Die dialektisch-materialistische Theorie und Wissenschaft, gesamtgesellschaftlich angewendet, wird ein historischer Fortschritt sein gegenüber diesen Knäuel an Fake News, Lügen und Falschmeldungen, die im Kapitalismus verbreitet werden und sich wie ein dichter Nebel über unser Denken, Fühlen und Handeln ausbreiten soll. Sozialismus bedeutet also auch eine Befreiung unseres Denkens und unserer Wissenschaft von dieser Diktatur der Monopole und ihrer bürgerlichen Weltanschauung.

Arbeitet mit an der riesigen Aufgabe, dem Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen!

Es gibt also viele Argumente, die wir in dieser Offensive die wir starten, unter die Massen, in die Betriebe, in die Schulen, in die Universitäten tragen. Und ich will euch alle einladen, mitzuarbeiten an dieser riesigen Aufgabe, um diese Offensive gemeinsam zu verwirklichen. Wir brauchen eine Perspektive, und um dafür zu kämpfen, müssen wir, die Arbeiter und die breiten Massen ein klares Bild davon haben und die Leute überzeugen können.

 

Was für Fähigkeiten für diese Offensive und auch für den sozialistischen Aufbau vorhanden sind, hat dieses Festival begeisternd deutlich gemacht. Welche Fähigkeit in der Jugend steckt, welche Fähigkeiten in den Massen, in den Arbeitern - zu was wir in der Lage sind. All das können und werden wir gesamtgesellschaftlich umsetzen und die großen Aufgaben der Menschheit können und werden wir im Sozialismus in Angriff nehmen.

 

Dazu ist noch zu sagen, dass dafür organisierte Arbeiten nötig ist. Stellt euch mal dieses Festival ohne Organisationsarbeit vor. Dann wäre keine Band pünktlich angekommen, hier hätte keiner eine Ahnung, wo er übernachten soll und es gäbe nichts zu essen, wenn man nicht die Arbeit organisieren würde, die Fähigkeiten in ein richtiges System bringt. Und deshalb braucht man für so ein großes Ziel eine organisierte revolutionäre Kraft. Ihr seid eingeladen mitzumachen! Ihr könnt euch hier lebhaft ein Bild machen von der Arbeit der MLPD, vom REBELL. Wer da nicht schon mitmacht, - organisiert euch oder tragt in anderer Art und Weise dazu bei, dem Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen, damit diese Jugend eine Zukunft hat und diese existenzzerstörerischen Krisen, die der Kapitalismus, das imperialistische Weltsystem hervorbringt, nicht die Menschheit in den Abgrund treiben.

 

Vielen Dank an euch alle und uns gemeinsam noch ein wunderbares Rebellisches Musikfestival.

 

 

 

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