ThyssenKrupp

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Kurzsichtigkeit beim Vorstand

Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert aus dem „Stahlkocher“, der Zeitung von Kollegen für Kollegen in der Stahlbranche:

Aus Kollegenzeitung „Stahlkocher“

Auf großen Werbeplakaten wirbt ThyssenKrupp mit dem Slogan: „MACH DIE ZUKUNFT UNSERES STANDORTS ZU DEINER ZUKUNFT. Bewirb dich. … Und sei von Anfang an dabei, wenn wir ein neues Zeitalter der Stahlproduktion einleiten.“

 

Auf einmal sorgt sich der Vorstand um den „Fachkräftemangel“. Seit Jahren kämpfen wir um die unbefristete Übernahme der Azubis und der Leiharbeiter. Ältere Kollegen sind teilweise altersbedingt ausgeschieden oder können aufgrund von Schichtuntauglichkeit nur noch Frühschicht machen. Die jahrelange Konzernpolitik, mit weniger Leuten mehr Gewinn machen, geht auf Kosten unserer Gesundheit und der Freizeit mit unseren Familien. So arbeiten die meisten Abteilungen unterbesetzt bzw. bestellen Kollegen für Überstunden oder TA-Schichten.

 

Jetzt fällt es dem Konzern dermaßen auf die Füße, dass sie gezwungen sind, externe Leute und Leiharbeiter einzustellen. Sie laufen Gefahr, nicht mehr produzieren zu können.

 

Statt aber der Jugend frühzeitig eine Perspektive zu geben, steht der Profit im Mittelpunkt und werden die älteren Kollegen gegen Jüngeren ausgespielt. Es dürfe kein Know-how verloren gehen, damit am Ende des Tages auch die Kasse stimmt.

 

Soll das ein Witz sein? Der Slogan ist auch eine Spaltung der Arbeiter, indem man nur den eigenen Standort im Fokus haben soll. Damit fördert man puren Egoismus.

 

Es ist gut, wenn sich die Jugendlichen für eine Ausbildung in der Großindustrie entscheiden, einen Beruf zu erlernen und zusammen mit einer kampferprobten Belegschaft für ihre Interessen kämpfen.

 

Statt Spaltung, gemeinsamer Kampf aller Stahlarbeiter für eine lebenswerte Zukunft!