Leserbrief
Was ist die soziale Frage? - Mehr auf redaktionelle Sorgfalt achten!
Am 24. April wurde auf „Rote Fahne News“ der zweite Teil des bedeutenden Beitrag von Stefan Engel – seiner Rede auf der Gelsenkirchener Montagsdemo vom 17. April - veröffentlicht. Dieser Beitrag trägt die Stichzeile „Mehr mit der sozialen Frage befassen“, während im Text die sozialen Fragen behandelt werden. Das ist nicht dasselbe.
Stefan Engel entlarvt den Betrug mit der Rentenerhöhung von 3,5 Prozent und dem Mindestlohn angesichts einer Erhöhung der Lebensmittelpreise um 30 Prozent. Er fordert für alle, die von Sozialleistungen leben müssen, einen Nachschlag von mindestens 1000 Euro. In der damals laufenden Metall-Tarifrunde tritt er für die volle Zahlung der geforderten 10,5 Prozent auf zwölf Monate ein.
Der Redebeitrag hat an Aktualität nichts eingebüßt. Widerlegt er doch grundsätzlich und konkret den Blödsinn der Lohn-Preis-Spirale. Er weist nach, warum die Preise mit den Löhnen überhaupt nichts zu tun haben, sondern spekulative Raubpreise der hier in Deutschland und in der ganzen Welt herrschenden Monopole sind. Daran hat sich nichts geändert, wenn die Inflationsrate der Lebensmittel offiziell bei 18 Prozent angelangt ist.
Zu Recht zieht Stefan Engel die Konsequenz: „Wir müssen wieder mehr ran an die sozialen Fragen. Wir bleiben natürlich dabei, dass wir diesen Krieg ablehnen. Wir haben eine sehr schwierige Zeit vor uns, nachdem die Umweltkatastrophe ausgebrochen ist. Aber wir müssen auch die sozialen Fragen klären. Die ganze Situation wird dafür genutzt, die Leute, die Arbeiter, die sozial Bedürftigen, die Arbeitslosen noch ärmer zu machen als vorher.“
Der ganze Beitrag zielt auf die Verantwortung der Arbeiter ab, die begreifen müssen, wer ihre Gegner sind. Sowohl der Kampf für den Nachschlag von 1000 Euro wie der Kampf um einen Lohnnachschlag müssen auf Kosten der Profite der Monopole geführt werden. Dabei wird durch den Kampf um die sozialen Fragen noch nicht die soziale Frage gelöst. Diese erfordert den gesellschaftsverändernden Kampf für die Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung im Sozialismus. Deshalb muss der Kampf um die sozialen Fragen als Schule des Klassenkampfes für den echten Sozialismus geführt werden.