Gelsenkirchen
„Stadt der 1000 Feuer“ mit Protestaktion gegen die Kriminalisierung der „Letzten Generation“
Es war 11.55 Uhr, also „fünf vor zwölf“, als sich in Gelsenkirchen rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor dem Hans-Sachs-Haus versammelten.
Der Grund: Die Solidarität mit den Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ gegen ihre Kriminalisierung als „kriminelle Vereinigung“ durch die Generalstaatsanwaltschaft München und das Bayerische Landeskriminalamt (mehr dazu hier). Die Kundgebung in Gelsenkirchen war die erste einer Reihe bundesweiter Aktionen zur Solidarität mit den Umweltkämpferinnen und Umweltkämpfern, zu denen für den heutigen Mittwoch aufgerufen worden war.
Celina Jacobs, Initiatorin von Fridays for Future in Gelsenkirchen und sachkundige Bürgerin für das überparteiliche Kommunalwahlbündnis AUF Gelsenkirchen im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie, hatte die Initiative für diese Solidaritätskundgebung ergriffen.
In ihrer Begrüßung erklärte sie die Solidarität aller Anwesenden und stellte noch einmal klar, dass nicht die Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ die Kriminellen sind, als die sie durch den bundesdeutschen Staatsapparat hingestellt werden. Im Gegenteil: Sie sind Umweltkämpferinnen und Umweltkämpfer, die sich gegen die Zerstörung der natürlichen Umwelt durch die Herrschenden einsetzen. Die wirklichen Kriminellen sind die Monopolpolitikerinnen und Monopolpolitiker in der Bundesregierung, die nicht nur nichts dagegen tun, dass die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen weiter anhält, sondern, die im Namen der Monopole alles dafür tun, auf Kosten der natürlichen Umwelt und der Massen weltweit, Maximalprofit für diese herauszuschlagen. Sie betonte, dass es die Pflicht jeder Umweltaktivistin und jedes Umweltaktivisten ist, auf die Straße zu gehen und dagegen zu protestieren – auch wenn sich über die Methoden der „Letzten Generation“ natürlich streiten lässt.
Gudrun Heinlein von der Umweltgewerkschaft Gelsenkirchen las die Solidaritätserklärung derselben vor. Florian Lutz aus Gelsenkirchen wies auf die Methode der Herrschenden hin, fortschrittliche Kräfte – und damit auch Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten, die ihrer Monopolpolitik im Wege stehen - mittels des Paragrafen 129 zur „kriminellen Vereinigung“ zu erklären.
Für die MLPD sprach Lisa Gärtner. Sie stellte heraus, dass die globale Umweltkatastrophe mittlerweile begonnen hat und führte aus, dass wenn diese Umweltkatastrophe ausreift, es auf diesem Planeten kein menschliches Leben mehr gibt. Das müsse man sich vor Augen führen. Dass es um das Überleben der Menschheit geht, führte Lisa Gärtner weiter aus. Dass die Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten völlig Recht damit haben, sich gegen die Vereinnahmung der Bundesregierung, die verantwortlich für diese Umweltkatastrophe ist, zu stellen, betonte sie. Ausdrücklich solidarisierte sie sich mit ihnen gegen deren Kriminalisierung und stellte fest, dass, wer das Überleben der Menschheit aufs Spiel setzt, kriminell ist und bestraft werden muss – und eben nicht junge Leute, die sich für das Überleben der Menschheit einsetzen.
Weitere Redebeiträge kamen von Anna Bartholomé und Martina Reichmann von AUF Gelsenkirchen, von Chris Wilhelm und anderen. Für den Jugendverband REBELL erklärte eine Vertreterin, wie sie mit den Kindern der Kinderorganisation ROTFÜCHSE auf dem kürzlich erfolgreich zu Ende gegangenen Rebellischen Musikfestival in Truckenthal, die Auswirkungen der globalen Umweltkatastrophe diskutiert und erlebt hat. Die kleinen Umweltkämpferinnen und Umweltkämpfer sind nicht die „letzte Generation“ sondern die kommende Generation, die für den Erhalt dieses Planeten, für die Zukunft der Umwelt und der Menschheit und auch für den Sozialismus als Alternative zu diesem überlebten kapitalistischen System kämpfen werden.
Untermalt wurde die Kundgebung von Peter Reichmann mit den Liedern „Fukushima“ und „Der Wind kennt keine Grenzen“. „Das war sicher nicht die letzte Solidaritätskundgebung dieser Art“, war sich nicht nur Celina Jacobs in ihrem Schlusswort sicher. Der Wille, der Kriminalisierung von Umweltkämpferinnen und Umweltkämpfern entgegenzutreten, war bei allen Beteiligten spürbar.