Solidaritätsadresse der Ortsgruppe Schweinfurt der MLPD an die Kollegen bei SKF

Solidaritätsadresse der Ortsgruppe Schweinfurt der MLPD an die Kollegen bei SKF

Euer Vorgehen verdient Sympathie und Unterstützung

Die Ortsgruppe Schweinfurt der MLPD hat die folgende Solidaritätsadresse an die Kollegen bei SKF in Schweinfurt gesandt, die selbständig begonnen haben, gegen ein weiteres familienfeindliches Schichtmodell zu kämpfen.

Längere Maschinenlaufzeiten, mit Hilfe einer zerstückelten Woche unter Einbeziehung des Samstags, bedeuten einen massiven Eingriff in die Lebenssituation der Arbeiter und ihrer Familien.

 

Unter dem Motto „Wir lassen uns jetzt nichts mehr gefallen“ schalteten sie die Maschinen aus und marschierten zum Betriebsrat, um massiv dagegen zu protestieren.

 

Dieses Vorgehen verdient Sympathie und Unterstützung und muss breiter bekannt gemacht werden.

 

Schon jetzt wird ein planbares Leben durch Schichtwechsel, Überstunden usw. immer mehr erschwert. Arbeiter und ihre Familien brauchen mehr Zeit für gesellschaftliche Aktivität, Erholung und Reproduktion der Arbeitskraft. Dem stehen die wachsenden Profitinteressen von Monopolen wie SKF entgegen. Die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich von Montag bis Freitag muss konsequent durchgesetzt werden.

 

Das ist auch die geeignete Losung dafür, den Kampf gegen das Schichtmodell mit dem Kampf um jeden Arbeitsplatz zu verbinden. Eine weitere Arbeitsplatzvernichtung ist geplant.

 

Die 35-Stunden-Woche wurde in hart geführten und wochenlangen Streiks durchgekämpft. Das ist auch nötig, um heute eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich durchzusetzen. Passend dazu findet aktuell eine intensive Auseinandersetzung um das Streikrecht in Deutschland statt. Die MLPD fordert ein vollständiges und allseitiges politisches Streikrecht. Eine Forderung, die auch beginnt, um sich zu greifen...!

 

Solche Streikaktionen machen auch den Beschäftigten in den anderen Betrieben und Menschen in anderen gesellschaftlichen Bereichen Mut. Kollegen beim Autozulieferer Saxonia in Göppingen oder die Borbet-Belegschaft in Solingen haben diesen Weg auch bestritten. In Schweinfurt ist es Tradition, dass sich die Belegschaften gegenseitig unterstützen.

 

Forderungen und Kämpfe brauchen aber auch eine Perspektive. Die verschärfte Entwicklung in den letzten Jahren nimmt beschleunigt Fahrt  in eine soziale Verelendung auf (denken wir nur an die ungebremste Inflation, eine Umweltkatastrophe und akute Kriegsgefahr - gefördert durch die 100 Milliarden Sondervermögen, die bezahlt werden müssen).

 

Die Frage ist aufgeworfen, welche Zukunft ein System hat, das trotz enorm wachsendem Reichtum einiger weniger das Leben von Millionen Werktätigen zunehmend unerträglich macht. Gegen diese Entwicklung steht der Weg der Arbeiteroffensive; ein Weg, über den Kapitalismus hinaus über den Sozialismus nachzudenken.


Die MLPD wird diesen Weg mit Rat und Tat unterstützen und breit bekannt machen.

 

Als öffentlicher Vertreter der MLPD Schweinfurt und ehemaliger Beschäftigter von SKF wünsche ich euch viel Erfolg.

Manfred Setter